Samstag, 30. März 2019

B 274 – Vorankündigung - Vollsperrung der Ortsdurchfahrt St. Goarshausen

Die B 274 innerhalb von St. Goarshausen – Nastätter Straße – wird im April 2019 umfangreich saniert.

Die Sanierungsarbeiten hierzu werden ab dem 12.04.2019 beginnen und finden unter Vollsperrung der B 274 statt. Die Sanierungsarbeiten werden in zwei Bauabschnitten erfolgen, so dass die Andienung des REWE-Lebensmittelmarkt jeweils von einer Seite aus gewährleistet werden kann.

Der erste Bauabschnitt findet zwischen der Bundesstraße B 42 - Wellmicher Straße - und der Kreisstraße K 85 in Richtung Nochern statt. Die Andienung des REWE-Lebensmittelmarkt erfolgt hier über den Bahnübergang aus Richtung St. Goarshausen kommend. Während des ersten Bauabschnittes muss die Zuwegung zu den Parkplätzen "Heinrich-Heine-Straße" etc. mit gesperrt werden.

Der erste Bauabschnitt soll demnach vom 12. April 2019 bis 20. April 2019 saniert werden.

Der zweite Bauabschnitt findet zwischen der Zufahrt REWE-Lebensmittelmarkt und Ortsausgang in Richtung Bogel statt. Die Andienung des REWE-Lebensmittelmarkt erfolgt hier wie gewohnt aus Richtung St. Goarshausen kommend, über die Zufahrt zum REWE-Markt.

Der zweite Bauabschnitt soll demnach vom 23. April 2019 bis 30. April 2019 saniert werden.

Die Andienung des REWE-Getränkemarktes kann während dem ersten Bauabschnitt nur über die K 85 aus Richtung Nochern kommend und über die B 274 aus Richtung Bogel kommend angefahren werden. Während dem zweiten Bauabschnitt ist eine Andienung des REWE-Getränkemarktes bautechnisch leider nicht gewährleistet.

Der LBM Diez bittet alle Verkehrsteilnehmer und Anlieger für die während der Sanierungsarbeiten auftretenden Behinderungen um Verständnis.

LBM

Freitag, 29. März 2019

Fridays for future - act now!

"Warum für eine Zukunft lernen, die es so wahrscheinlich nie geben wird?“ [Greta Thunberg]

Warum streiken? Weil uns die Zeit davon läuft.

Der Klimawandel ist bereits in vielen Teilen der Welt deutlich zu spüren und stellt eine reale Bedrohung für unser aller Zukunft dar. Wir sind die letzte Generation, die noch die Möglichkeit hat, die Folgen der Klimakrise abzuschwächen. Die Treibhausgasemissionen steigen seit Jahren an und wir überziehen unser Ressourcenkonto. Das ist untragbar! Deshalb gehen wir freitags nicht zur Schule oder zur Uni. Wir streiken, bis die Politik handelt!

Unsere Forderungen? Unsere Regierung muss JETZT handeln! Gerade in Bereichen wie Landwirtschaft, Ernährung, Energieerzeugung und Mobilität muss sich etwas tun. Aktuell tagt die Verkehrskommission. Wir fordern die #Verkehrswende! Die Einhaltung der Klimaziele und des 1,5 Grad-Ziels müssen hierbei absolute Priorität haben! Wir setzen auf den ÖPNV, nicht auf die Automobilindustrie! Die Regierung darf unsere Zukunft nicht weiter aufs Spiel setzen!

Sei dabei! Schließ dich uns an und streike für das Klima! Setze mit uns gemeinsam ein Zeichen für eine nachhaltige Klimapolitik und zeige allen, dass wir jetzt handeln müssen!

Spende für uns! Du streikst selber nicht mit, aber möchtest uns unterstützen? Durch eine Spende hilfst du uns, uns in Zukunft noch unabhängiger organisieren zu können! Die Höhe oder die Regelmäßigkeit deiner Spende spielt keine Rolle. Wir können jede Unterstützung gebrauchen! Mehr Informationen und Zahlungsmethoden gibt es unter:www.fridaysforfuture.de/spenden

Aktuelle Streiktermine »

Mittwoch, 27. März 2019

Ende des Bahnlärms am Mittelrhein nicht in Sicht CDU und SPD im Verkehrsausschuss gegen Machbarkeitsstudie

Die FDP-Bundestagsfraktion hat einen Antrag eingebracht, um die Menschen im Mittelrheintal durch eine Alternativtrasse vom Bahnlärm zu entlasten. Zentrale Forderung ist die Beauftragung einer Machbarkeitsstudie. Der rheinland-pfälzische Verkehrsminister Dr. Volker Wissing sprach im Parlament über die Lärmbelästigung durch die stark frequentierte Gütertrasse und die Auswirkungen auf die Gesundheit der Anwohner. Nach Überweisung des Antrags in den Verkehrsausschuss wurde dieser mit den Stimmen von CDU und SPD abgelehnt, während die Grünen sich enthielten.

Die FDP-Bundestagsabgeordnete Carina Konrad hat dafür kein Verständnis: „Im Grunde sind sich alle Fraktionen einig, dass die Menschen im Mittelrheintal endlich entlastet werden müssen. Unser Antrag wurde im Verkehrsausschuss von allen Seiten gelobt. Es drängt sich der Verdacht auf, dass er allein deshalb abgelehnt wurde, weil er von der FDP initiiert war.“ Konrad kritisiert, dass sich die CDU vor Ort gerne als treibende Kraft inszeniere, „aber dann einknickt, wenn’s drauf ankommt“.

Die Aussage ihres Bundestagskollegen Peter Bleser (CDU), die Machbarkeitsstudie für die Alternativtrasse sei längst beschlossen, weist Carina Konrad (FDP) mit den Worten zurück: „Noch am 21. Februar haben alle Fraktionen im Landtag, auch die CDU, einstimmig für die Machbarkeitsstudie gestimmt. Wenn diese auf Bundesebene schon beschlossen gewesen wäre, hätte man sich das ja sparen können. Die Union nennt nicht ohne Grund keinen konkreten Starttermin, sondern will die Bürger nur bis zu den kommenden Wahlen ruhigstellen.“

Obwohl die Union seit rund zehn Jahren das Bundesverkehrsministerium führe, so Konrad, habe sie in all der Zeit beim Bahnlärm spürbar nichts erreicht: „Es nutzt halt nichts, wenn Herr Bleser immer nur Briefe schreibt.“ Auch die Rede des CDU-Staatssekretärs Enak Ferlemann im Bundestag kritisiert Konrad als arrogant: „Es wurde sehr deutlich, dass Herr Ferlemann die Sorgen der Bürger vor Ort nicht ernst nimmt. Ihm geht es allein um die Wirtschaftlichkeit einer Alternativtrasse. Auf die Gesundheitsproblematik und die Risiken, die von Gefahrgütertransporten durch das besiedelte Tal ausgehen, ist er überhaupt nicht eingegangen.“

Natürlich sei auch der FDP bewusst, dass eine Alternativtrasse ein langfristiges Projekt sei, konterte sie den Vorwurf Blesers: „Selbstverständlich setzen wir uns auch für kurz- und mittelfristige Lärmreduzierung durch bauliche Maßnahmen und für den Einsatz von Flüsterbremsen ein. Das eine schließt das andere ja nicht aus. Ohne Machbarkeitsstudie wird aber auch keine effektive Verbesserung geben. Der Antrag der FDP war wohl nötig, um die Debatte wieder in Gang zu bringen. Wir müssen jetzt parteiübergreifend für die Interessen der Menschen vor Ort kämpfen und die parteipolitische Taktik beiseite lassen. Wir Freie Demokraten sind dazu bereit.“

PM Carina Konrad, MdB

Mittelrheinbrücke - laut Gutachten Landesbrücke

Zum heutigen Artikel in der Rhein-Zeitung "Die Mittelrheinbrücke sei im Koalitionsvertrag vereinbart."

Rhein Zeitung "Ablehnung hingegen von Bündnis 90/Die Grünen: „Wir sind gegen den Bau der festen Rheinquerung und werden uns nicht anschließen“, sagte Irmtraut Wahlers, musste sich allerdings von Monika Becker den Hinweis gefallen lassen, dass die Mittelrheinbrücke im Koalitionsvertrag der Landesregierung verankert sei."

Laut aktuellen Gutachten hat die Mittelrheinbrücke die Kategorie einer Landesstraße.

Gutachten Prof. Dr. jur. Willy Spannowsky »

Landesrechnungshof - Stellungnahme zur Einstufung der Mittelrheinbrücke bei St.Goar/St.Goarshausen »

Eine Landesbrücke ist nicht im Koalitionsvertrag vereinbart.

Im Koalitionsvertrag steht:

Mobilität im Mittelrheintal verbessern
Die Planung einer Mittelrheinbrücke als welterbeverträgliches, kommunales Verkehrsprojekt wird wieder aufgenommen. Diese Planung ist eingebunden in die Entwicklung eines regionalen Mobilitätskonzeptes.

Samstag, 23. März 2019

Mobilitätskonzepte für das Mittelrheintal - BUGA und Alltag

Prof. Dr. Heiner Monheim - Geschäftsführung raumkom - Institut für Raumentwicklung und Kommunikation Trier - Tagung "Oberes Mittelrheintal - Zum Umgang mit einer europäischen Kulturlandschaft"

Sehr kritische und ausführliche Betrachtung der Mobilität im WOM. An dieser Stelle nur einige Punkte.

...

Ausgangslage Umwelt

  • Starke verkehrsbedingte Belastung durch Lärm und Luftschadstoffe (Straße, Schiene, Schifffahrt).
  • Wachsende Instabilität der Hänge durch Weinbergbrachen, Klimawandel und Starkregenereignisse.
  • Flächenprobleme durch Zersiedlung in den Gleithangbereichen.

...

Problem - Talorte und Höhenorte

  • Höhenorte meist ausgeblendet
  • ÖPNV-Verbindungen von oben und unten schlecht
  • "halb oben" liegen auch die vielen Burgen
  • deren Erreichbarkeit oft schlecht

...

Einmalig in Deutschland

Fünf Bundesverkehrswege linear direkt nebeneinander

  • 2 x hochbelastete parallele Schienentrassen
  • 1 x hochbelastete Bundeswasserstraße
  • 2 x hochbelastete parallele Bundesstraßen

Und das alles in hochsensibler Landschaft und dichtem Siedlungsband.

Der Rhein mit starker Trennwirkung und die Topographie erzwingen Bündelung.

Welche Lösungen?

Mehr Kompromissfähigkeit in der Straßenplanung mit Hilfe von

  • durchgängigen Tempolimits innerorts (30km/h)?
  • altstadtgerechte Umgestaltung der Bundesstraßen
    • Ortseingänge
    • Querungshilfen
    • Adäquate Radwege (u.U. auch im Fahrbahnbereich)
    • Akzeptanz von "Quetschmaßen"
    • LKW-Fernverkehr "außen rum" (BAB)
  • Flüsterasphalt bei Deckenerneuerung
  • Optische Verengung durch breite Rinnen und schmale Fahrbahnen

Radverkehr als Restgröße, obwohl es sich längs des Rheins um einen europäischen Fernradwanderweg handelt.

  • Breite Fahrbahn, schmaler Zweirichtungsradweg und Minigehweg.
  • Umlaufschranken auf einem Europaradweg? Mit Anhänger, Tandem und Gepäck nicht passierbar.

Ein Betonstreifen wird vor die Flussmauer "gehängt". Dabei wird die ganze Kfz-Fahrbahn erneuert, eine extrem teure Maßnahme mit großem Aufwand und wenig Nutzen. Ergebnis: Miniflächen für einseitigen Zweirichtungsradweg plus Gehweg. Warum nicht bestandsorientiert? Fahrbahn verengen für beidseitigen Schutzstreifen. Leitplanken sind Straßenelemente, sie machen die Straße schneller statt langsamer.

Echter Fahrradservice

  • Breite Radwege
  • interkommunales Leihradsystem à la Mainrad inkl. Pedelec
  • Radstationen an größeren Bahnhöfen
  • Moderne Abstellanlagen an allen Orten und an allen Hotspots der Fahrradtouristen
  • Pumpstationen und Schlauchautomat
  • Bed + Bike
  • Netzwerk Fahrradhandel

Gute Schienenanbindung im Personennahverkehr

Güterschienenlärm als Strukturproblem

Was tun beim Schienenlärm?

  • Sofortmaßnahmen konsequent umsetzen ...
  • auf beiden Rheinseiten
  • nächtliche Tempolimits für Güterzüge anordnen ... (im DB Netz gibt es über 3000 Langsamfahrstellen) ...
  • Alternativtrasse = Bund / DB / Länder ...
  • Modellprogramm für kreativen Lärmschutz auflegen ...
  • Trassenpreise für lärmintensive Güterzüge anheben ...

Auch Flussschifffahrt ist nicht konfliktfrei.

Querbarkeit der Bundesstraßen sind ein Problem. Seltene Mittelinseln und Brücken reichen nicht aus. Brücken und Unterführungen finden wegen der Umwege geringe Akzeptanz und sind ortsbildunverträglich. Alternativ sollten ebenerdige Querungsoptionen angeboten werden. Am besten mit FGÜ und Überholverbot. Sonst mit "Bettelampeln" als Sofortgrün oder mit linienhafter Querung durch gepflasterten und gestalteten Mittelstreifen.

Maßnahmen für Bundesstraßen In Baden-Württemberg werden viele Ortsdurchfahrten von klassifizierten Straßen auf Tempo 30 begrenzt. Aus Gründen der Verkehrssicherheit, des Lärmschutzes, der Minderung von Luftschadstoffen und um bei der Gestaltung flexibler arbeiten zu können. Z.B. die B9 in Hennef mit linienhafter Querungshilfe, Laternen in der Mitte und neuen Bäumen auf beiden Seiten.

Ein ausgewogener Straßenbauentwurf achtet auf das Umfeld und den Fuß- und Radverkehr.

...

Weitere Aspekte

  • BUGA-Bussysteme,
  • Der Orts-, Dörfer- oder Landbus, ein Angebot für die Nahmobilität ohne Auto in der Fläche,
  • Autonomes Fahren als Chance für den Mikro-ÖPNV
  • Mittelrhein/BUGA Takt (ITF) sichert Effizienz
  • Neue Flächen gewinnen und Qualitäten schaffen
  • Große Anleger brauchen Flanierflächen für Wartende und Ankommende
  • Häfen als Attraktion
  • Parken intensiv eingegrünt
  • Bahnhöfe und Straßen gestalten

Dieser Vortrag machte sehr deutlich wie wichtig das im Koalitionsvertrag vereinbarte regionale Mobilitätskonzept für das Welterbetal ist.

Unique und sexy - Qualitäts-Tourismus ist die beste Standortwerbung

Richard Röhrhoff - Geschäftsführer Essen Marketing GmbH (EMG) - Tagung "Oberes Mittelrheintal - Zum Umgang mit einer europäischen Kulturlandschaft"

Qualität ist die Voraussetzung für dauerhaften Erfolg. Tourismus braucht Qualität, denn die Standards sind weltweit gestiegen und vereinheitlicht. Qualität ist wichtig in der Hotellerie, in der Gastronomie, bei Freizeit- und Kulturangeboten und bei Events.

Nur wer wettbewerbsfähig ist hat überhaupt eine Chance zu bestehen.

"Stolzer Blick zurück - volle Kraft nach vorn"

  • Große Geschichte und Bekanntheit des Mittelrheintals nutzen.
  • Geschichte neu erfinden und spannend erzählen.
  • Attraktive Angebote, die zum Selbstverständnis der Region passen, entwickeln.
  • Ganzjahres-Destination werden.
  • Bekenntnis zum Qualitätstourismus entwickeln.

"Der Trend geht zum authentischen Naherholungsurlaub, alles spricht für eine Renaissance des Mittelrheintals."

Kulturlandschaften im wirtschaftlichen Spannungsfeld am Beispiel der Domaine de Ravoire AG

Amédée Mathier - Winzer und Weinproduzent, Salgesch (Schweiz) - Tagung "Oberes Mittelrheintal - Zum Umgang mit einer europäischen Kulturlandschaft"

Verkaufen sich Aktien besser als Wein?

Aktionäre bestimmen in der Walliser «Domaine de Ravoire» über die Zusammensetzung des Weines – ein einmaliges Projekt in der Schweiz.

Lohnt es sich solch extreme Kulturlandschaften mittels Publikumsgesellschaften zu pflegen?

Das einmalige Projekt war gegründet worden, um einen der ältesten Rebberge im Wallis vor der Vergandung zu ­retten. Die terrassierten Steil­lagen ­liegen zwischen Leytron und Ovronnaz, wo eine breite Palette von Rebsorten kultiviert wird. An der Domaine de Ravoire engagierten sich bis heute rund 150 Investoren. [https://bellevue.nzz.ch]

Lediglich die Anpflanzung des Thymian hat nicht funktioniert, er vertrocknete.

Kulturregion managen - am Beispiel des Welterbe Oberes Mittelrheintal

Prof. Dr. Michael Kloos - Tagung "Oberes Mittelrheintal - Zum Umgang mit einer europäischen Kulturlandschaft"

Leitlinien

  1. Transparenz im Hinblick auf die Eintragungskriterien (OUV)

    Die nachhaltige Entwicklung des Welterbes kann nur dann gelingen, wenn allen Akteuren transparent erklärt werden kann, welche Merkmale seines "Außergewöhnlichen Universellen Wertes" unbedingt zu erhalten sind.

  2. Erarbeitung Kulturlandschaftsverträglichkeitsstudie (KLVS) parallel zur Erstellung des Managementplans

    Konzept zur Prüfung der Welterbeverträglichkeit, um zukünftige Planungsprozesse zu erleichtern.

  3. Definition wesentlicher inhaltlicher Handlungsfelder

    Entwicklung eines Leitbildes, Benennung wesentlicher inhaltlicher Aufgaben, Handlungsfelder und Perspektiven.

  4. Schlanker und transparenter Beteiligungsprozess

    Der Managementplan soll in einem schlanken Beteiligungsprozess erarbeitet werden um "Ermüdungserscheinungen" zu vermeiden.

Aufgaben

  • Nachvollziehbare Prüfung baulicher Veränderungen im WOM

    • Schaffung einer Grundlage für nachvollziehbare Bewertung von Projekten und Maßnahmen hinsichtlich ihrer Welterbeverträglichkeit
    • Etablierung eines kontinuierlichen Monitorings, um kritische Entwicklungen frühzeitig zu erkennen
    • Unterstützung transparenter Kommunikation in Projektumsetzung
  • Kulturlandschaftsverträglichkeitsstudie (KLVS)
    • Digitales 3D-Modell
      • Detailliertes 3D-Modell
      • Verschattungs- / Detailanalyse
    • Digitale Kartierung des gesamten Tals
  • SWOT-Analyse / Handlungsfelder
    • Strengths = Stärken
    • Weaknesses = Schwächen
    • Opportunities = Chancen
    • Threats = Risiken
  • Stärkung der gemeinsamen Identität in der Welterbe-Region
  • Vermittlung gelungener Projekte
  • Stärkung der regionalen Verwaltungsstruktur
  • Stärkung Natur- und Kulturlandschaftsschutz
  • Innivatives Mobilitätsmanagement und Stärkung touristischer Infrastruktur
  • Revitalisierung von Ortskernen, Ausbalancierung Demografie
  • Abstimmung mit BUGA 2029

"Romantik und Realität passen bisher nicht immer zueinander ...
... zukünftig hoffentlich jedoch viel mehr.", so Prof. Dr. Michael Kloos.

Gemeinsam erben: Kulturelles Erbe und Teilhabe

Prof. Dr. Barbara Welzel - Tagung "Oberes Mittelrheintal - Zum Umgang mit einer europäischen Kulturlandschaft"

»GartenSPÄHER« erkunden kulturelle Erbschaften: historische Gärten, Schlösser und die um sie herum gestaltete Natur, Wasseranlagen, Sichtachsen und anderes mehr. Sie suchen - im wörtlichen wie im übertragenen Sinn - Wege, um solche Ensembles auf den äußeren und inneren Landkarten junger Menschen zu verorten: den künftigen Denkmal-Erben. Entwickelt werden Diskursräume, die das Potential des kulturellen Erbes anschlussfähig und verhandelbar machen.

Europarat Rahmenkonvention über den Wert des Kulturerbes für die Gesellschaft - Faro, 27. Oktober 2005

Artikel 1 – Ziele der Konvention

Die Vertragsparteien dieser Konvention vereinbaren:

  1. anzuerkennen, dass Rechte in Bezug auf das Kulturerbe in dem Recht zur Teilnahme am kulturellen Leben innewohnen, so wie es in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte definiert wird;

      [...]

  1. die erforderlichen Schritte zur Umsetzung der Bestimmungen dieser Konventionzu ergreifen, und zwar hinsichtlich:
    • der Rolle des Kulturerbes für den Aufbau einer friedlichen und demokratischen Gesellschaft und für die Prozesse einer nachhaltigen Entwicklung und der Förderung der kulturellen Vielfalt;

Artikel 7 – Kulturerbe und Dialog

Die Vertragsparteien verpflichten sich durch die öffentlichen Behörden und andere zuständige Einrichtungen:

  1. zur Ermutigung der Reflektion über die Moral und Methoden der Darstellung des Kulturerbes sowie zur Ermutigung der Achtung der Vielfalt der Interpretationen;
  2. zur Einführung von Schlichtungsprozessen zum ausgeglichenen Umgang mit Situationen, in denen verschiedene Gemeinschaften gegensätzliche Werte auf dieselbe Ebene des Kulturerbes stellen;
  3. zur Entwicklung von Wissen über das Kulturerbe als einer Ressource zur Erleichterung des friedlichen Nebeneinander, und zwar durch die Förderung von Vertrauen und gegenseitigem Verständnis mit einem Blick auf Entschlossenheit und der Vermeidung von Konflikten;
  4. zur Integration dieser Ansätze in alle Aspekte der lebenslangen Bildung und Weiterbildung.

Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (Resolution 217 A (III) vom 10.12.1948)

Artikel 27 - Freiheit des Kulturlebens

  • Jeder hat das Recht, am kulturellen Leben der Gemeinschaft frei teilzunehmen, sich an den Künsten zu erfreuen und am wissenschaftlichen Fortschritt und dessen Errungenschaften teilzuhaben.

Europarat - Rahmenkonvention über den Wert des Kulturerbes für die Gesellschaft - Faro, 27. Oktober 2005 »

Oberes Mittelrheintal - Zum Umgang mit einer europäischen Kulturlandschaft

Der Rheinische Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz veranstaltete gemeinsam mit der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz und der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz die Tagung "Oberes Mittelrheintal - Zum Umgang mit einer europäischen Kulturlandschaft" auf dem 3.000 Jahre alten Festungsberg Ehrenbreitstein.

Das Obere Mittelrheintal als europäische Kulturregion verzaubert durch die Einmaligkeit des kulturellen Erbes und seine baukulturellen Besonderheiten aus rund zweitausend Jahren. Durch ihre geographische Lage als europäischer Nord-Süd-Korridor ist die Region seit jeher im technologischen und kulturellen Wandel.

Wandel bringt Herausforderungen für jede Generation: Wie lässt sich die Attraktivität als Wohnort, Reiseziel und Wirtschaftsstandort erhalten und steigern? Wie kann die einzigartige Qualität von Landschaft und Stadt gesichert und weiterentwickelt werden? Welche Innovationen können weiterhelfen? Und was lässt sich von Akteuren anderer Kulturregionen fehlerfrei lernen? Die Bundesgartenschau 2029 gibt einen neuen zeitlichen Rahmen für Antworten auf die drängenden Fragen. [RVDL]

Prof. Dr. Christoph Zöpel, Vorsitzender des RVDL leitete die Tagung im Kuppelsaal der Festung.

Einführung

  • Gespräch zwischen Prof. Dr. Matthias Müller (RVDL) und Thomas Metz (GDKE)
  • Rede von Prof. Dr. Konrad Wolf (Staatsminister für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur Rheinland-Pfalz).

Impulsvortrag

  • "Kulturregion managen - am Beispiel des WOM" - Prof. Dr. Michael Kloos - michael kloos planning and heritage consultancy Aachen

Stadt- und Landschaftsraum
Bestand, Qualitäten, Weiterentwicklung - Baukultur

  • "Planungs- und Baukultur regional denken am Beispiel des Projekts "Unseren Lebensraum gemeinsam nachhaltig gestalten LeNa" - Prof. Dr. Thomas Dillinger - Fachbereich Regionalplanung und Regionalentwicklung TU Wien (Österreich)
  • "Landesplanung vermittelt Heimat: Die Interessen des Landes Rheinland-Pfalz bei der Landesplanung im Hinblick auf Kulturregionen" - Martin Orth - Abteilungsleiter Landesplanung, Ministerium des Innern und für Sport Rheinland-Pfalz
  • Moderierter Dialog / Gespräch mit dem Publikum

Bewusstsein, Bildung, Vermittlung

  • "Gemeinsam erben: Kulturelles Erbe und Teilhabe" - Prof. Dr. Barbara Welzel - Seminar für Kunst und Kunstwissenschaften TU Dortmund
  • Natürliche Ressourcen und kulturelles Erbe: Natur- und Kulturlandschaft schützen und erhalten. Identitätsstiftung für die Region Römerland Carnuntum" - Gabriele Preisinger und Christian Kling - Regionalentwicklungsverein Römerland Carnuntum (Österreich)

Wirtschaft

  • "Unique und sexy - Qualitäts-Tourismus ist die beste Standortwerbung" - Richard Röhrhoff - Geschäftsführer Essen Marketing GmbH (EMG)
  • "Kulturlandschaften im wirtschaftlichen Spannungsfeld am Beispiel der Domaine de Ravoir AG" - Amédée Mathier - Winzer und Weinproduzent, Salgesch (Schweiz)
  • Moderierter Dialog / Gespräch mit dem Publikum

Mobilität

  • "Vorteile des SPNV im Mittelrheintal" - Thorsten Müller - Verbandsdirektor Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Nord (SPNV-Nord)
  • "Mobilitätskonzepte für das Mittelrheintal - BUGA und Alltag" - Prof. Dr. Heiner Monheim - Geschäftsführung raumkom - Institut für Raumentwicklung und Kommunikation Trier
  • Moderierter Dialog / Gespräch mit dem Publikum

Zusammenfassung

  • Prof. Dr. Christoph Zöpel (RVDL) und Rainer Zeimentz (EA)

Die geplante Mittelrheinbrücke wurde nicht thematisiert.

Freitag, 22. März 2019

Rheinleuchten 2019

Er sah schon toll aus, der Häusener Kran zum Rheinleuchten 2016 vom Förderverein "Häusener Kran" strahlend in Szene gesetzt.

An den Wochenenden vor Ostern und an den Feiertagen leuchtete das Industriedenkmal der Loreleystadt St. Goarshausen in wechselnden Farben. Damit reihte sich der Kran in eine breite Palette von Veranstaltungen im Mittelrheintal ein. Von Rüdesheim bis Koblenz-Ehrenbreitstein überboten sich die Künstler mit kreativen Lichtspielen, die in einem Flyer jedem interessierten Besucher angekündigt wurden.

Wo bleibt die Werbung für 2019?!

Weder war in der Tourist-Information Flyermaterial erhältlich, noch war bislang im Internet an weitere Informationen zu kommen. Auf der Seite des Zweckverbandes Welterbe Oberes Mittelrheintal wird auf eine Veranstaltung auf der Loreley hingewiesen. Nähere Informationen sind aber auch dort nicht eingestellt.

Vor allem vermissen wir eine Übersicht aller für das Mittelrheintal geplanten Lichtspiele dieser großartigen Veranstaltungsreihe. Unfassbar, wie wenig Werbung für ein solch spektakuläres Event gemacht wird.

Förderverein "Häusener Kran" e.V.

Mittwoch, 20. März 2019

Für die Erhaltung des Status Quo - keine Brücke

Leserbrief 08.03.2019 Rund um Boppard

Der Kreistag Rhein-Hunsrück hat die Debatte abgeschlossen. Die Landesregierung setzt ihren Weg unbeirrt fort. Seitdem die FDP mit der SPD koaliert steht fest: Eine Brücke muss her. Fassen wir Pro und Contra zusammen.

Pro Brücke gibt es erstaunlich wenige veröffentlichte Argumente. Der Verein ProBrücke nennt am 11.09.2018 in der Rhein-Lahn-Zeitung das Argument, dass das Land Rheinland-Pfalz die geschätzten Kosten von 660.000€ für das förmliche Raumordnungsverfahren übernimmt. Aktuelle inhaltliche Argumente? Sind zur Zeit nicht im Netz zu finden.

Kontra Brücke gibt es viele Argumente. Laut einem Bericht des SWR aus 2010 befürchteten "Die Grünen" damals deutlich höhere Baukosten. Statt der veranschlagten 40 Millionen damals schon 55 Millionen Euro. Außerdem würden nach ihrer Einschätzung jährlich 5.5 Millionen Euro an Unterhaltungskosten anfallen. Wie sehen diese Zahlen von 2019 aus? Weder die Landesregierung noch SPD und FDP äußern sich im Internet.

Ein erstes Gegenbeispiel. Die Rheinbrücke Maxau wurde 1966 eröffnet. Derzeit wird sie unter hohem finanziellem Aufwand renoviert. Sie kann kaum mit einer Rheinbrücke bei St. Goar verglichen werden. Außer damit, dass auch die von der SPD-FDP Koalition in Mainz gewollte Brücke in ca. 50 Jahren erneut erhebliche Folgekosten verursachen wird. Folgekosten, die zusätzlich zu den alljährlich zu zahlenden Instandhaltungskosten noch dazu kommen würden. Dieser Gesichtspunkt wird nach unserem Kenntnisstand nirgends in Betracht bezogen.

Ein zweites Beispiel. Die IHK in NRW zählt im Januar 2019 8! marode Brücken mit einem Kostenvolumen, das jeden Haushaltsrahmen sprengt. Solche Kosten in diesen Dimensionen kämen erst in vielleicht 50 Jahren auf Rheinland-Pfalz zu. Sich damit zu beruhigen geht nicht mehr. Die Haltung, "Was kümmern uns die Probleme unserer Enkel und Urenkel?" ist nicht mehr möglich. Selbst hart gesottene Berufspolitiker, die in diesem Zusammenhang von "Gefühlsduselei" sprechen, müssen umdenken.

Was könnte mit diesem Geld nicht alles sinnvoll angegangen werden? Bei uns in Boppard fehlen ein Freibad und ein Hallenbad. Ganz allgemein mehr Geld für die Bildung unserer Kinder und Jugendlichen in die Hand zu nehmen ist ein wichtiges Ziel.

Die Regierungschefin Angela Merkel (CDU) hält die Demonstrationen für eine "sehr gute Initiative". "Ich unterstütze sehr, dass Schülerinnen und Schüler für den Klimaschutz auf die Straße gehen und dafür kämpfen", sagte Merkel laut Berliner Zeitung vom 3. März 2019. Gleichzeitig lehnt Bildungsministerin Anja Karliczek Streiks während der Unterrichtszeit ab. In Hamburg wird die Teilnahme der Schüler an den Freitagsdemonstrationen als unentschuldigtes Fehlen ins Klassenbuch eingetragen.

Die Freitagsdemos sind in Koblenz angekommen. Noch geht es "nur" um das Klima. Diese Generation glaubt unseren Politikern nicht mehr. Wirtschaftsminister Peter Altmaier wurde ausgebuht, ihm glaubt man nicht. Diese Kindergeneration will ihr Schicksal in die eigene Hand nehmen, denn sie hat das Vertrauen in die Politik verloren. Das gab es noch nie. Werden wir ihnen zeigen, dass sie sich in den Erwachsenen im Mittelrheintal getäuscht haben?

Meine Erwartung an die Landesregierung: Keine weitere Rheinbrücke, stattdessen die Finanzierung eines verbesserten Fährangebotes. Selbst wenn sich das Land entschlösse, wie schon einmal erprobt, auf Dauer für einen 24h-Betrieb in St. Goar und für eine Verlängerung in Boppard entsprechen Geld in die Hand zu nehmen. Es käme den Steuerzahler unvergleichlich günstiger. Dazu passt, dass die Rheinvertiefung so schnell wie möglich kommen soll. Bis 2030 ist sie geplant, es kann aber noch länger dauern, denn heute ist Geld schon knapp.

Eine historische Notiz am Rande. Rheinbrücken haben eine Jahrtausende alte Geschichte. Im Frühsommer des Jahres 55 v. Chr. ließ Caesar innerhalb von nur 10 Tagen eine etwa 400m lange Holzbrücke beim heutigen Neuwied über den Rhein errichten, und nur wenige Tage später wieder abbrechen. Sie sollte 'dem römischen Volke würdig' sein. Vermutlich scheute auch er die Folgekosten. Auch bei einer zweiten Rheinbrücke, die er baute, verhielt er sich entsprechend.

Ich bin nicht geboren um aufzugeben. Für mein Vorhaben die Brücke aus allen Planungen endgültig zu streichen, benötige ich Ihre Unterstützung. Bitte schreiben Sie mir kurz Name und Wohnort und Ihre Zustimmung zu meinem Projekt, entweder als Brief oder Postkarte mit dem Stichwort "Keine Brücke" an meine Adresse W. Nitzler, Simmerner Straße 9, 56154 Boppard oder als Email an meine Emailadresse wolfgang.nitzler@nitzler.com.

W. Nitzler

Freitag, 8. März 2019

Historisches Wirtshaus in Braubach abgebrannt

In der Altstadt von Braubach geriet eine Gaststätte, die von den Hauseigentümern bewohnt wurde, aus bislang ungeklärten Gründen in Vollbrand. Der Brand wurde gegen 14 Uhr gemeldet.

Alle Bewohner konnten das Gebäude unverletzt verlassen. Auch sonst sind keine Personen gesundheitlich zu Schaden gekommen. Es entstand jedoch ein Gebäudeschaden der sich im sechsstelligen Bereich bewegen dürfte. Das Haus ist derzeit unbewohnbar. Die Ermittlungen zur Brandursache dauern an.

Die Bewohner der umliegenden Häuser wurden vorsorglich evakuiert. Die Bahnstrecke wurde bis 17:00 Uhr gesperrt. Die Stromversorgung im Bereich der Altstadt musste zeitweise unterbrochen werden. Die Bundesstraße im Bereich Braubach bleibt vermutlich noch bis zum nächsten Morgen voll gesperrt, da die Feuerwehr im Rahmen der Brandwache die Versorgung mit Löschwasser aus dem Rhein gewährleisten muss.

Quelle: Polizeidirektion Koblenz, übermittelt durch news aktuell

Critical Mass - Koblenz

Bessere Bedingungen im Straßenverkehr erreichen

Die Veränderung der Erreichbarkeit für Radfahrer und Fussgänger wurde im Gutachten der RWTH Aachen zur Mittelrheinbrücke (bewusst?) nicht untersucht!

Koblenz. Der BUND Koblenz hat wieder mit der Aktion „Critical Mass“ begonnen, um sich für mehr Radwege in Koblenz starkzumachen. Jeden ersten Donnerstag im Monat treffen sich Fahrradfahrer zur gemeinsamen Fahrt durch Koblenz um 17.30 Uhr am Löhrrondell. „Critical Mass“ ist der Begriff für eine Radlergruppe, die so groß ist, dass die einzelnen Fahrer auf der Straße und nebeneinander fahren und als Konvoi zusammenbleiben dürfen. So können gleichberechtigt neben dem Autoverkehr für Fahrradfahrer kritische Punkte in der Stadt abgefahren und in Augenschein genommen werden. Gemeinsam Fahrrad zu fahren, macht Spaß und demonstriert gleichzeitig auch, dass in Koblenz mehr und vor allem schneller etwas für die Fahrradfahrer getan werden muss – so heißt es in einer Pressemitteilung des BUND. Mehr Radwege erzeugen mehr Radverkehr, und dieser könnte angenehm viele Probleme lösen: Stickoxide, Feinstaub, Lärm, Staus, Bewegungsmangel, aber vor allem den CO2-Ausstoß in Städten reduzieren.

Eine Anmeldung zur „Critical Mass“ ist nicht nötig. Weitere Infos gibt es im BUND-Regionalbüro Koblenz, Telefon 0261/973 45 39, E-Mail an die Adresse regional buero-koblenz@ bund-rlp.de

RZ Rhein-Lahn-Kreis (West) Bad Ems vom Freitag, 8. März 2019, Seite 24

Donnerstag, 7. März 2019

Alternativtrasse - „Ohne zeitnahe Planung verliert das Tal den Welterbe-Status“

Die Initiativen sowie Forderungen von Herrn Minister Lewentz, das Mittelrheintal mittelfristig per Alternativtrasse von den hohen Belastungen des Bahnlärms zu befreien, ist nicht nur richtig, sondern dringend geboten und muss die erste Priorität in der Verkehrsinfrastruktur des Rheintals haben. Dies kann nur mit einer Alternativtrasse für den Güterverkehr erreicht werden.

Wenn man heute von 400 bis 500 Zügen spricht, davon 60 Prozent Güterzüge, die durch das Rheintal Tag und Nacht rattern, dann ist dies eine unerträgliche Situation. Die Messungen des Zugverkehrs wurden Mitte Juli 2007 über 23 Stunden mit folgendem Ergebnis durchgeführt: Auf beiden Rheinseiten fuhren insgesamt 398 Zugeinheiten. Davon 217 Güterzüge und 181 Personenzüge dies nicht nur in den Tagstunden, sondern davon nachts 91 Güterzüge; die mit mehr als 85 bis 100 dB(A) Lärm das Rheintal belasten. Eine Zumutung für die Menschen die im Rheintal leben und Touristen, die das Tal Jahr für Jahr besuchen.

Nach Öffnung des neuen Gotthardtunnels für den Zugverkehr in Richtung Italien wird sich laut Aussagen der Experten von Fachbüros der Güterverkehr zwischen Rotterdam und Genua durch das Rheintal bis 2030 schrittweise verdoppeln. Alle bisherigen Lärmschutzmaßnahmen können die Probleme für die Zukunft bei einer Zunahme des Güterverkehrs um 100 Prozent, also ca. 434 bis 450 Züge, im Rheintal nicht lösen.

Hinzu kommt, dass die Güterzüge im Fernverkehr zukünftig laut einer Studie mit längeren Wagen ausgestattet und angeboten werden und dadurch eine Zuglänge von 800 bis 900 Metern möglich wird. Experten geben auch ergänzende Hinweise, dass sich der Frachtverkehr auf dem Rhein ebenfalls bis 2030 verdoppeln wird.

Aufgrund dieser Entwicklung wird es keinen Platz mehr für einen geordneten und verbesserten Personenverkehr geben. Auch die Zugfolge wird sich erheblich reduzieren. Keine Regierung reagierte bisher auf diese Entwicklung.

Bis heute war es zum Beispiel nicht möglich gewesen, den schienengleichen Bahnübergang in Rüdesheim zu beseitigen. Bei einer Zunahme des Zugverkehrs und kürzeren Zugfolgen wird es kaum noch möglich sein, ohne sehr lange Wartezeiten die Bahnlinie an der B 42 kreuzen zu können.

Bei dem Ist-Zustand und den Prognosen der Fachbüros kommt nun zunächst die Mitteilung des CSU-Verkehrsministers Scheuer, dass über die Planung einer Alternativtrasse erst dann nachgedacht und entschieden werden kann, wenn der Zugverkehr auf den Bahnlinien im Rheintal 5000 und mehr Züge in 24 Stunden erreicht. Wenn Gutachter und Ministerialbeamten einen solchen Unsinn zu Papier bringen, gehört diese Studie in den Reißwolf.

Nachdenklich war ferner der neue Hinweis, der drei Tage später in der Presse erschienen ist, dass die Wirtschaftlichkeit einer Alternativtrasse doch schon bei 1000 Güterzügen gegeben sei. Die Frage ist daher berechtigt, welche „Fachleute oder Experten“ dort ihre Arbeit verrichten und wer der Presse diese Papiere zugespielt hat? Für das enge Rheintal zwischen Köln und Mainz als internationale Verkehrsachse Nord–Süd ist aber sofortiges Handeln geboten, da allein die Planungen für solche Großprojekte 20 bis 25 Jahre in Anspruch nehmen.

Jetzt, so die Aussage des Ministeriums, „wird zunächst ein Vorplanungsprozess in Auftrag gegeben“. Es ist nicht realistisch, ein Raumordnungsverfahren bis 2040/2045 zu erwarten. Sofern zeitnah keine Planung in Auftrag gegeben wird, dann wird das Mittelrheintal nicht nur den Status Unesco-Welterbe verlieren, sondern viele Bürger und vor allem die Touristen werden sich vom Rheintal abwenden. Da hilft uns weder eine Brücke noch eine Bundesgartenschau 2029.

Rolf Daum, St. Goarshausen

Rhein-Hunsrück-Zeitung vom Donnerstag, 7. März 2019, Seite 19

Mittwoch, 6. März 2019

„Welterbe missverstanden“

Eine Frau vom Niederrhein, die seit vielen Jahren St. Goar ins Herz geschlossen hat, kann sich mit der Umgestaltung der Stadt ganz und gar nicht anfreunden.

Ich bin seit mehr als 50 Jahren Gast im Goldenen Löwen in St. Goar. Dem Hotel zum Goldenen Löwen mit alter Tradition ist die Sicht zum Rhein seit fünf Jahren durch Baucontainer versperrt. Bei der „Modellstadt St. Goar“ wurde aus meiner Sicht das Welterbe allerdings missverstanden und falsch interpretiert. Es wurden Bäume gefällt und durch Betonwüsten ersetzt. Auch die Pflasterungen mit Platten, die eigens aus Vietnam herbeigeschafft wurden und eine besondere Anfälligkeit für Frost und Glätte zeigen, zeichnen sich nicht aus. Wen wundert es dann noch, wenn Geschäftsleute in St. Goar keine Chance mehr sehen? Fazit: Die Rheinromantik hat trotz hoher Investitionen gelitten und die Innenstadt ist geschäftsmäßig uninteressant geworden.

Brunhild Theyssen, Hückelhoven

Rhein-Hunsrück-Zeitung vom Mittwoch, 6. März 2019, Seite 18

William Turner Route beim „German Design Award 2019“ ausgezeichnet

Einmal mehr konnte die „William Turner Route“ eine international besetzte Fachjury begeistern und gewann zum zweiten Mal den „German Design Award“, dieses Jahr als interaktives Webprojekt in der Kategorie „Excellent Communications Design“.[1]

Burg Maus - 09

Für die Turner-Expertin Cecilia Powell ist es eine der schönsten Darstellungen des Mittelrheintales. Auch auf seinen späteren Rheinreisen hat er die Burg immer wieder aus verschiedensten Perspektiven skizziert.[2]

Es ist völlig unverständlich, dass ausgerechnet an dieser Stelle eine Brücke gebaut werden soll. Statt diese historische Stadtansicht mit dem Bau der Mittelrheinbrücke zu zerstören, sollte man sich glücklich schätzen ein solches Alleinstellungsmerkmal zu haben.

Traurig, dass die Politik nicht in der Lage ist, endlich das im Koalitionsvertrag vereinbarte Mobilitätskonzept für das Welterbe Oberes Mittelrheintal auf den Weg zu bringen.

Stattdessen täuschen Politiker mit dem Gutachten der RWTH Aachen UNESCO und Bewohner des Welterbes und stellen die Brücke als optimale Lösung zur Verbesserung der Infrastruktur im Welterbe Oberes Mittelrheintal dar. Zur Gutachtenanalyse »

Alle wollen die Brücke?

Politiker sind nicht willens einen kostenlosen 24h Fährbetrieb als echte Alternative zu einer Brücke fest zu installieren. Die Bevölkerung ist bislang nicht gefragt worden für welche Alternative sie sich dann entscheiden würde. Stattdessen vergleicht man lieber Äpfel mit Birnen.

[1] RZ Rhein-Lahn-Kreis (West) Bad Ems vom Mittwoch, 6. März 2019, Seite 20
[2] https://www.turner-route.de 09 | Burg Maus

Dienstag, 5. März 2019

Wettbewerb Bau- und Gartenkultur im Welterbe Oberes Mittelrheintal

Das Thema Baukultur spielt eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, das als UNESCO-Welterbe geadelte Obere Mittelrheintal qualitativ weiterzuentwickeln. Gerade die baukulturellen Werte waren der wesentliche Grund für dessen Anerkennung als Welterbe. Hochkarätige Kulturdenkmäler wie Burgen, Schlösser, Kirchen und die historischen Ortskerne - eingebettet in einen einzigartigen Landschaftsraum - machen den Reiz und die Einzigartigkeit der Region aus, sie formulieren aber auch das Maß der Verantwortung für die baukulturelle Entwicklung des Mittelrheintals.

Der Wettbewerb Bau- und Gartenkultur ist ein Baustein in den Bemühungen, dem Bewusstsein für diese Verantwortung Ausdruck zu verleihen. Mit diesem Projekt will die Initiative Baukultur für das Welterbe ein Zeichen setzen. Sie möchte den Menschen, die sich im Sinne der für das Welterbe entwickelten Leitlinien engagiert haben, ihre Anerkennung aussprechen. Ziel des Wettbewerbs ist es, gelungene Umbauten und Erweiterungen vorhandener Gebäude, Neubauten und neugestaltete Frei- und Gartenanlagen, die in dem Zeitraum zwischen 2009 und 2019 fertiggestellt wurden, besonders herauszustellen und damit auch öffentlich bekannt zu machen.

Sie sollen beispielgebend für die baukulturelle Entwicklung des Welterbes sein.

In einer öffentlichen Veranstaltung werden die Preisträgerinnen und Preisträger geehrt. Je nach Kategorie erhalten sie ein Preisgeld, eine Plakette, die am prämierten Objekt platziert werden kann, und / oder eine Urkunde. Die Auszeichnung richtet sich an Bauherrinnen und Bauherren, Planerinnen und Planer sowie an Handwerkerinnen und Handwerker.

Der Wettbewerb wurde bereits im Jahr 2009 erstmals erfolgreich durchgeführt.

Damals noch beschränkt auf das Thema Baukultur, sollen bei diesem Wettbewerb auch vorbildlich gestaltete Frei- und Gartenanlagen in den Fokus gerückt werden, dies auch mit Blick auf die BUGA 2029. Sie stellt die Region vor neue Herausforderungen und formuliert gleichzeitig neue Qualitätsansprüche.

Ausgewählt werden die Preisträger von einer fachkundigen, interdisziplinären Jury. Ihre Aufgabe wird es sein, aus dem Bewerberkreis die Projekte auszuwählen, die im Sinne einer lebendigen, sich weiter entwickelten Kulturlandschaft, aber dennoch zeitgemäß, umgesetzt wurden.

Initiiert wird der Wettbewerb von der Initiative Baukultur für das Welterbe Oberes Mittelrheintal mit Sitz der Geschäftsstelle bei der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord. Unter dem Dach der Initiative Baukultur vereinen sich neben der SGD Nord das Ministerium der Finanzen als zuständiges Bauministerium, der Zweckverband Welterbe Oberes Mittelrheintal, die Generaldirektion Kulturelles Erbe und die Architektenkammer Rheinland-Pfalz.

Dieser Wettbewerb ist ein Kooperationsprojekt der Initiative mit dem für den hessischen Teil des Welterbes zuständigen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung, der Handwerkskammer bzw. der Beratungsstelle für Denkmalpflege der Arbeitsgemeinschaft der Handwerkskammern RLP in Herrstein, wie auch mit der hessische Architektenkammer, die ebenfalls als Partner für dieses Projekt gewonnen werden konnte.

Quelle: SGDN RLP

Auslobungstext Wettbewerb »

Die Bewerbungsfrist endet am 24. Mai 2019.

Sonntag, 3. März 2019

Schiffsunfall bei Oberwesel

Am Sonntagmorgen, 03. März 2019, um 6:00 Uhr ereignete sich auf dem Rhein kurz unterhalb von Oberwesel ein Schiffsunfall.

Das mit 900 Tonnen Natronlauge beladene Tankschiff „Piz Ela“ kollidierte mit dem Schubverband „Statendam“, der Container geladen hatte.

Bei dem Zusammenstoß wurden beide Schiffe am Bug stark beschädigt, Personen kamen glücklicherweise nicht zu Schaden. Die Ladetanks der „Piz Ela“ blieben intakt, so dass keine Natronlauge austrat.

Nach einer kurzen Sperrung des Rheins zur Räumung der Unfallstelle konnte der Schubverband „Statendam“ die Fahrt rheinabwärts fortsetzen. Das Tankschiff „Piz Ela“ fuhr auf Weisung der Schifffahrtspolizeibehörden aus eigener Kraft weiter nach Oberwesel. Nach einer Inspektion der Schäden wurde die Ladung innerhalb des Schiffes teilweise umgepumpt, um den Tiefgang am Bug des Schiffes zu reduzieren. Der durch die Kollision am Bug der „Piz Ela“ entstandene Riss kam dadurch so weit über die Wasserlinie, dass das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt die Weiterfahrt des Schiffs unter besonderen Auflagen bis in den Schutzhafen Bingen anordnen konnte. Dort wird eine provisorische Reparatur erfolgen, nach der das Tankschiff seine Fahrt zur Entladestelle und zur Werft fortsetzen können wird.

Samstag, 2. März 2019

Fastnachtszug - St. Goarshausen

Pünktlich um 15:11h startete der Fastnachtszug vom Häusener Kran in St. Goarshausen.

Anschließend gings zum Schwoof in die Loreleyhalle in der die LOLLIPOPS für mächtig Stimmung sorgten.

Alternativtrasse für Mittelrheintal?

Die Machbarkeitsstudie, ein erster Schritt, soll nun möglichst rasch beginnen. „Der Startschuss ist gefallen“, sagte CDU-Fraktionschef Christian Baldauf. „Aufträge gehen raus, Daten werden erhoben, Berechnungen finden statt, Ingenieure werden eingestellt.“ Trotz aller Bemühungen gehen allerdings zwei bis drei Jahre ins Land, ehe die Studie abgeschlossen ist.

Kurzfristig soll eine Ertüchtigung der Ausweichstrecke von Hagen/Köln über Siegen und Gießen nach Hanau eine gewisse Erleichterung für die Menschen im Tal bringen. Die Kosten belaufen sich auf voraussichtlich 656 Millionen Euro. Auch die Einführung der Flüsterbremse bei allen Wagen ab dem Jahr 2020 ist ein Baustein im Konzept der Union. Scheuer teilte mit, dass das Verbot konventioneller Bremsen auch mit Sanktionen durchgesetzt wird, berichtet Baldauf.[1]

Rhein-Zeitung