Dienstag, 30. November 2010

BUGA-Doku – Wie Koblenz sich verändert

Pressemitteilung 30. November 2010
VHS-Fotografiekurs „BUGA-Doku – Wie Koblenz sich verändert“ eröffnet Ausstellung in der Sparkasse Koblenz
KOBLENZ (pm). Seit beinahe drei Jahren beschäftigt sich der Fotografiekurs „BUGA-Doku“ der Volkshochschule Koblenz mit den Veränderungen im Stadtbild, die mit den Baumaßnahmen zur Bundesgartenschau Koblenz 2011 einhergehen. In einer gestern eröffneten Ausstellung auf der Empore der Sparkassenfiliale in der Bahnhofstraße ist noch bis zum 7. Januar 2011 eine Auswahl an sowohl erheiternden als auch kritischen Arbeiten des letzten Semesters zu sehen.
Die Ausstellenden in diesem Semester sind Anja-Michaela Goerke, Horst Hentrich, Dieter Herborg, Barbara Meurer, Brigitte Milles und Uwe Schenke. Die in der Ausstellung gezeigten Fotografien erfüllen einen dokumentarischen Zweck, da sie die manchmal unmerklich langsamen Veränderungen in allen Stadien zeigen und so zu einem historischen Zeugnis der Verwandlung der Stadt werden. Sie gehen jedoch über das Dokumentarische hinaus, indem sie die Ereignisse nicht nur abbilden, sondern auf künstlerische Weise verarbeiten. Jeder Kursteilnehmer fotografierte dieselben Situationen, jedoch auf völlig unterschiedliche Art und Weise. Die Fotografien sind somit, ganz im Sinne des Mottos der Bundesgartenschau „Koblenz verwandelt“, einerseits Zeugnis der städtischen Umbauten, andererseits aber auch ein Zeugnis der eigenen Reaktionen auf diese. Es verwundert daher nicht, dass die Aussage der Bilder teils von Skepsis, teils von Faszination kündet. Die Abtrennung von einer rein dokumentarischen Ausstellung vollzieht sich auch durch die Art der Hängung. Jeder Teilnehmer hat seine eigene Wand, wodurch der Besucher die Möglichkeit erhält, dasselbe Thema durch verschiedene Augen zu sehen. Auch sind die Bilder in großen Formaten gehalten, um die bewusste Komposition jedes einzelnen Bildes hervorzuheben, die als ebenso wichtig gesehen werden darf wie der Inhalt.
Zur Ausstellungseröffnung betonten die Bürgermeisterin der Stadt Koblenz, Marie-Theres Hammes-Rosenstein, BUGA-Geschäftsführer Hanspeter Faas, die Leiterin der Volkshochschule, Nicole Kuprian, und der Leiter des Fotografiekurses, Stephan Spohr, die besondere Rolle dieses Projekts für die Stadt Koblenz, die Bundesgartenschau Koblenz 2011 und die Volkshochschule Koblenz. Musikalisch begleitete der BUGA-Projektchor die Ausstellungseröffnung mit seinen Stücken rund um das Thema Blumen.
Die nächste Ausstellung ist erst nach der Bundesgartenschau, im Herbst 2011 geplant und soll, im Gegensatz zu den bisherigen Semesterausstellungen, einen umfassenden Rückblick über die Entwicklung von Koblenz vor, während und nach der Bundesgartenschau Koblenz 2011 bieten.

Montag, 29. November 2010

„Große Geschichte am Deutschen Eck – Zeitzeuge St.Kastor“

GENERALDIREKTION KULTURELLES ERBE
RHEINLAND-PFALZ
LANDESARCHIVVERWALTUNG

Koblenz, 29. November 2010

Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz
Festung Ehrenbreitstein
56077 Koblenz
www.gdke.rlp.de
www.burgen-rlp.de

Ansprechpartnerin
Emine Güngör
Telefon 0261 6675-4149
Telefax 0261 6675-4145
Emine.guengoer@gdke.rlp.de

„Große Geschichte am Deutschen Eck – Zeitzeuge St. Kastor“
Auf dem Weg zu einem neuen deutschen Staat. Die Rolle der Stadt Koblenz im ersten Nachkriegsjahrzehnt (1945-1955)

KOBLENZ (pm). Die Vortragsreihe „Große Geschichte am Deutschen Eck – Zeitzeuge St. Kastor“ geht am Mittwoch, 08.Dezember 2010, 19 Uhr, in die nächste Runde. In der Basilika St. Kastor wird der Historiker Prof. Dr. Michael Kißener referieren.

Die deutschen Städte, die wie Koblenz in Schutt und Asche lagen, machten wie vielleicht kaum etwas anderes die politisch-moralische Katastrophe und die immense Herausforderung sichtbar, vor der Deutschland 1945 stand. Auf dem Weg aus dieser Misere spielte Koblenz sowohl für die neu entstehende Bundesrepublik wie für das neue Land Rheinland-Pfalz eine wichtige Rolle. Hier, in der Ersatz-Landeshauptstadt, tagten verfassungsgebende Gremien des Landes Rheinland-Pfalz, hier wurde in der sog. „Rittersturzkonferenz“ der erste Schritt hin zur Gründung eines westdeutschen Teilstaates gemacht und hier entwickelte sich ein reges regionales politisches Leben, das die Zeit um 1950 prägen sollte. Der Vortrag wird diese historischen „Meilensteine“ darstellen und dabei Koblenzer Geschichte aus bundes- und landespolitischer Perspektive beleuchten.

Der Referent:

Prof. Dr. Michael Kißener ist seit 2002 Professor für Zeitgeschichte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seine Schwerpunkte in Forschung und Lehre sind die Europäische Rechtsgeschichte 16.-20. Jahrhundert, der Nationalsozialismus und Widerstand sowie Regionale Zeitgeschichte. 1998 erhielt er den Landeslehrpreis Baden-Württemberg. Weiter war er u.a. Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirates der Historischen Kommission des Landtages Rheinland-Pfalz.

Die Vortragsreihe „Große Geschichte am Deutschen Eck – Zeitzeuge St. Kastor“ ist ein Gemeinschaftsprojekt der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, des Landeshauptarchivs Koblenz, der Pfarrgemeinde St. Kastor, des Projektbüros „Kirche auf der BUGA 2011“ und der Bundesgartenschau Koblenz 2011 GmbH. Sie wird gefördert durch den Verein „Freunde der Bundesgartenschau Koblenz 2011 e.V.“.

Samstag, 27. November 2010

Zu Weihnachten den Sommer schenken

Pressemitteilung 26. November 2010

Zu Weihnachten den Sommer schenken: Mit der JEDEN-TAG-BUGA-KARTE 185 Tage lang Gartenpracht und Kultur erleben

KOBLENZ (pm). Wer zu Weihnachten nach einem besonderen Geschenk sucht, wird nun fündig: Denn die JEDEN-TAG-BUGA-KARTE bietet vom 15. April bis zum 16. Oktober 2011 neben Gartenvielfalt auch Kultur- und Ausstellungshöhepunkte. Neben dem täglichen Zugang zu dem sich mit den Jahreszeiten ständig veränderndem Gelände bietet sie freien Eintritt zu allen BUGA-Veranstaltungen wie der Eröffnung des Kultursommers Rheinland-Pfalz, dem ARD Buffet Wandertag oder dem Illuminierungsfest Lichtströme. Hinzu kommt eine Vielzahl besonderer Ausstellungen.

Die JEDEN-TAG-BUGA-KARTE bietet 185 Tage lang Anregungen für Gartenliebhaber und kostenlosen Eintritt zu 3.000 kleinen und großen Veranstaltungen. Die kulturellen Höhepunkte und die Ausstellungen auf der Festung Ehrenbreitstein etwa zu Peter Joseph Lenné und zu 10.000 Jahren Grabkultur sowie 23 wechselnde Blumenhallenschauen machen die BUGA-Dauerkarte besonders attraktiv. Auch das renommierte Ludwig Museum begeistert mit wechselnden Kunstausstellungen. So werden selbst Regentage auf der BUGA Koblenz 2011 zum Erlebnis. Übrigens ist die BUGA-Dauerkarte auch für junge Gartenschaufreunde ein tolles Geschenk: Für nur 30 Euro finden sie ein halbes Jahr lang auf dem Wasserspielplatz am Deutschen Eck Erfrischung, können auf dem Kletterspielplatz am Fort Bleidenberg ihre Grenzen antesten und sich auf der Skateranlage vor dem Kurfürstlichen Schloss austoben. Zudem lockt ein umfangreiches Ferienprogramm. Inhaber der BUGA-Dauerkarte, die sich bereits ab dem 6. Besuch lohnt, können jeden Tag einmal mit der Seilbahn fahren (Hin- und Rückfahrt) und die Pendelbusse zwischen den Geländeteilen kostenlos nutzen.

Kultur-Highlights auf der BUGA Koblenz 2011
Bei der Eröffnungsveranstaltung am 15. April 2011 erwartet die Besucher nach einem feierlichen Festakt ein vielseitiges Begrüßungsprogramm mit Musik, Theater und Walk-Acts. Am 6. und 7. Mai 2011 findet die Eröffnung des Kultursommers Rheinland-Pfalz als großes Kulturfest für die ganze Familie statt. Im Festungspark und in der beleuchteten Festung Ehrenbreitstein werden aufwendige Straßentheater und Musikgruppen in Szene gesetzt. Bei den Lichtströmen vom 6. bis zum 15. Mai geht es neben der Illuminierung von einzelnen Standorten auch um die Entdeckung neuer Blickwinkel und Perspektiven. Internationale Lichtkünstler verwandeln mittels Projektionen und interaktiven Installationen die Gemäuer, Plätze und Nischen der Festung Ehrenbreitstein. Die Rheinland-Pfälzischen Literaturtage, die von den Literaturverbänden des Landes ausgerichtet werden, finden vom 13. bis 15. Mai auf der BUGA Koblenz 2011 statt: Zwischen Rosen, Lavendel und Immergrün wird ein breites Spektrum literarischen Schaffens geboten. Interaktive Lesungen für Kinder, Lyrisches und Poetisches, Tiefgründiges oder Kriminelles – für jeden Geschmack und für alle Altersstufen ist etwas dabei. Auch eine Episodenlesung in der BUGA-Seilbahn ist geplant. Beim ARD Buffet Wandertag am 3. Juli bieten das SWR Mittagsmagazin „ARD-Buffet“ und die Koblenz-Touristik in der reizvollen Landschaft des Mittelrheintales drei Wandertouren unterschiedlichen Schwierigkeitsgrades und eine Nordic-Walking-Tour an. Zum Abschluss des Tages gibt es eine Open-Air-Show auf dem Gelände der BUGA Koblenz 2011, die live im SWR-Fernsehen übertragen wird. Für gute Unterhaltung sorgen Moderatoren, Köche und Floristen des „ARD-Buffets“ sowie zahlreiche prominente Gäste. Das moderierte Filmmusikkonzert „Science Fiction“ mit der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz stellt am 20. August einige Science-Fiction-Filme wie STAR WARS, 2001: A SPACE ODYSSEE und THE MATRIX musikalisch vor. Zehntausende Besucher werden am 3. September erwartet, wenn SWR 4 zu seinem Sommerfest auf dem Festungsplateau einlädt. Mit einem bunten Schlager- und Popmusikprogramm, Experten-Interviews und launigen Moderationen ist das SWR 4 Sommerfest ein Spaß für die ganze Familie.

Ausstellungen und Kultur Festung Ehrenbreitstein
Erstmals zur BUGA 2011 können Besucher die preußische Festung und ihre Kasematten auf eigene Faust in einem Festungsweg erkunden. Sie tauchen in die Tiefen einer jahrtausendalten Besiedlungs- und Festungsgeschichte ein und schauen vom Fahnenturm weit in die Talebenen. Hoch oben auf den Festungsdächern wachsen momentan vier „Zeitgärten“ heran: Sie zeigen im BUGA-Sommer die Gartenkultur von der Steinzeit bis in die Jetztzeit. Mit den Ausstellungen zu den vier UNESCO-Welterbestätten von Rheinland-Pfalz und den „Schätzen des Landes“ werden den BUGA-Besuchern Blicke und Einblicke in das reiche kulturelle Erbe des Landes und die Arbeit der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz geboten. Die reichen archäologischen Funde von Rhein und Mosel werden in der Archäologischen Abteilung des Landesmuseums Koblenz präsentiert. Die Sonderausstellungen widmen sich dem großen preußischen Gartenbaumeister Peter Joseph Lenné und seinem Wirken im Rheinland und dem kulturellen Umgang mit Tod und Grabstätten aus zehn Jahrtausenden. Rheinland-Pfalz wird gemeinsam mit rund 400 Städten, Verbänden und Vereinen ein tägliches Bühnenprogramm in der Festung Ehrenbreitstein anbieten. Aus allen Landesteilen werden mehrere tausend ehrenamtlich Mitwirkende die kulturelle Vielfalt zeigen. Im Rheinland-Pfalz Haus informiert eine Ausstellung über Land, Leute und Kultur. Auch das Urlaubsland Rheinland-Pfalz stellt sich hier vor. In der Vinothek und Aquathek bieten Winzer aus allen Anbaugebieten ihre Weine zum Probieren an, informieren über Terroir und Rebsorten. Nähere Informationen gibt es unter www.diefestungehrenbreitstein.de.


Preise, Vorverkaufsstellen, Bestellungen
Die JEDEN-TAG-BUGA-KARTE kostet vor der Eröffnung der Bundesgartenschau Koblenz 2011 nur 110 Euro für Erwachsene (später 120 Euro), 95 Euro für Begünstigte (später 105 Euro) sowie 30 Euro für Kinder und Jugendliche (später 35 Euro). Vorverkaufsstellen sind die Tourist-Infos in Koblenz am Bahnhof und im Rathaus, die Filialen der Sparkasse Koblenz in der Bahnhofsstraße und der Schlossstraße in Koblenz sowie die Sparkassen-Filialen in Vallendar, Bendorf, Mülheim-Kärlich, Weißenthurm und Kobern-Gondorf, das Kundenzentrum KEVAG/EVM in Koblenz, das KVS Bus-Infozentrum Löhr-Center, die Filialen der Sparkasse Neuwied sowie die Tourist-Info Höhr-Grenzhausen. Dauerkarten können auch im Internet unter www.koblenz-touristik.de oder telefonisch unter (0261) 129-1610 bestellt werden. Die notwendige Personalisierung aller JEDEN-TAG-BUGA-KARTEN erfolgt in den Tourist-Infos am Jesuitenplatz und am Hauptbahnhof sowie während der Bundesgartenschau Koblenz 2011 zusätzlich an den Hauptkassen. Wer bereits eine Dauerkarte besitzt und im nächsten Jahr Besuch erwartet, für den bieten sich als Gästegeschenk BUGA-Tageskarten an. Diese können in den Vorverkaufsstellen und ab Anfang Dezember auch online erworben und sogar selbst ausgedruckt werden. Weitere Informationen zu den BUGA-Eintrittskarten sind auf der BUGA-Hotline unter (0261) 70 2011 und auf www.buga2011.de abrufbar.

Freitag, 26. November 2010

Leslie, Mannix & Kids

Pressemitteilung 25. November 2010

Leslie, Mannix & Kids stellten in der Buchhandlung Reuffel das offizielle Lied der Bundesgartenschau Koblenz 2011 vor

KOBLENZ (pm). Auf dem Baustellenfest im Juli hatte die Formation „Leslie, Mannix & Kids“ den Wettbwerb um den BUGA-Song mit ihrem Lied „Koblenz“ für sich entscheiden können. Die Maxi-CD mit vier verschiedenen Versionen wurde nun bei Reuffel vorgestellt. Sie ist ab sofort in dieser Buchhandlung sowie bei den Tourist-Infos der Koblenz-Touristik für 5 Euro erhältlich.

Zur Live-Präsentation des Liedes wurden Leslie Moryson (Gesang/Text) und Manfred „Mannix“ Zimmermann (Piano/Musik) wieder von den Kids des Koblenzer Kinderchores St. Josef unterstützt. Im nächsten Jahr wird der Song auch auf der BUGA Koblenz 2011 präsentiert.

Mittwoch, 17. November 2010

Freunde des Mammutbaums

Pressemitteilung 16. November 2010

„Freunde des Mammutbaums“ erhalten drei hochwertige Schnurbäume am Peter-Altmeier-Ufer

KOBLENZ (pm). Im Frühjahr 2009 mussten am Peter-Altmeier-Ufer wegen der notwendigen Verlegung des Busparkplatzes drei Mammutbäume gefällt werden, die 1992 zur 2.000-Jahr-Feier der Stadt Koblenz gestiftet worden waren. Nun erhalten die damaligen Spender, die Mitglieder des „Stammtisches des Mammutbaumes“, einen hochwertigen Ersatz für diese Bäume: In ihrem Beisein wurden am Peter-Altmeier-Ufer östlich des Gebäudes „Deutscher Kaiser“ drei Schnurbäume gepflanzt.

Bei der Pflanzung der Mammutbäume vor 18 Jahren hatten die Spender eine Erinne-rungskapsel mit vergraben, um der Nachwelt Informationen über diese Aktion zu übermitteln. Diese Kapsel wurde bei den Bauarbeiten gefunden und inzwischen um eine zweite Urkunde sowie um eine Tageszeitung vom Datum der Ersatzpflanzung erweitert. Sie wurde mit den drei neuen Schnurbäumen in die Erde versenkt, um so den symbolischen Wert wieder herzustellen. Bei den drei neuen Bäumen handelt es sich um hochwertige Schnurbäume (Sophora japonica), welche bereits vom preußischen Gartenbaumeister Peter Joseph Lenné an einigen Stellen in Koblenz wie beispielsweise im Schlossgarten gepflanzt wurden und die als Leitbäume das Gestaltungskonzept des Peter-Altmeier-Ufers unterstützen.

Der Standort war zuvor mit den „Mammutfreunden“ ausgewählt worden. „Das ist ein sehr schöner Platz in der Nähe des Deutschen Kaisers’“, freute sich Peter Kalter, der Sprecher der 7-köpfigen Gruppe, „wir treffen uns regelmäßig und werden unsere Bäume ganz sicher des Öfteren dort besuchen.“ Obwohl die drei neuen Schnurbäume am Peter-Altmeier-Ufer zwar im neu gestalteten, aber nicht eingezäunten Bereich der Bundesgartenschau Koblenz 2011 liegen, hat sich Kalter schon längst eine JEDEN-TAG-BUGA-KARTE gekauft: „Wir freuen uns sehr auf diese besondere Veranstaltung, die schon so große Veränderungen in der Stadt bewirkt hat.“

Mittwoch, 10. November 2010

Lewentz verspricht Beteiligung

Ministerium will Bürger bei Brücke einbinden

Mittelrhein Lewentz verspricht Beteiligung

St. Goarshausen. Das Land will die Bürger bei der Planung der Mittelrheinbrücke verstärkt einbinden. Das zumindest sagt Roger Lewentz, Staatssekretär im Innenministerium und ehemaliger Kamp-Bornhofener Ortsbürgermeister. „Das mit dem Raumordnungsverfahren für den Bau der Mittelrheinbrücke beauftragte Innenministerium wird die Bürger im Welterbegebiet über die gesetzlich vorgeschriebenen Beteiligungsformen hinaus beteiligen“, erklärte Lewentz wörtlich. Gesetzlich vorgeschrieben sind Mitsprachen in raumordnerischen und bauplanrechtlichen Verfahren sowie Planfeststellungsverfahren. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, bei einem Raumordnungsverfahren Termine anzusetzen und die Öffentlichkeit einzuladen. Zudem ist Informationsfluss über das Internet und Bürgerforen angedacht. „Wir werden eine offensiv angelegte Beteiligung der Menschen im Mittelrheintal gewährleisten“, verspricht Lewentz. Gerade die aktuellen Bürgerproteste in den unterschiedlichsten Bereichen machten deutlich, dass die Bürger von der Politik mehr erwarten würden, als nur informiert zu werden. Das von Minister Karl Peter Bruch und ihm geführte Innenministerium verschiedene Formen der Bürgerbeteiligung im Rahmen des Raumordnungsverfahrens. Die Landesregierung lege demnach großen Wert auf eine umfassende Beteiligung der Bürger. „Die guten Erfahrungen aus den Bürgerkongressen zur Kommunal- und Verwaltungsreform beispielsweise sind für uns Ansporn und Bestätigung, diesen Weg konsequent fortzusetzen“, sagt der Staatssekretär. Die Landesregierung hat in den vergangenen Jahren ihr Bemühen um die Planungen für eine Brücke intensiviert und sieht sich durch den Beschluss des Welterbekomitees bestätigt. Jüngst wurden jedoch Stimmen laut, die die positive Auslegung dieses Beschlusses kritisieren.

Quelle: Rhein Zeitung

Kommentar

Nach der Vorstellung von Herrn Lewentz in St.Goarshausen klingt das wie Hohn.

Die Landesregierung ist noch nicht einmal bereit alle Gutachten offenzulegen - Gutachten UVP Brücke und Tunnel.

Dienstag, 9. November 2010

Baumspendenaktion

Pressemitteilung 9. November 2010

Baumspendenaktion des BUGA-Freundeskreises: Erste Kaiserlinde vor dem Schloss gepflanzt

KOBLENZ (pm). Der Freundeskreis der Bundesgartenschau Koblenz 2011 hat schon mit vielen Aktionen gezeigt, dass er das Motto „Koblenz verwandelt“ aktiv mitgestaltet. So entstand auch die Aktion Baumspenden, die im März 2010 mit der Pflanzung des ersten Baumes – gespendet von den Mitgliedern des Vereins – begann. Inzwischen haben die Freunde bereits Spender für insgesamt 34 Bäume gewinnen können, für die nun die erste Kaiserlinde vor dem Schloss gepflanzt wurde.

Das bisherige Ergebnis der Baumspendenaktion des BUGA-Freundeskreises kann sich sehen lassen: Über 20 Spender stehen Pate für 34 Bäume, darunter Banken, Unternehmen, Koblenzer Stadtteile und Privatpersonen. Oberbürgermeister Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig zeigte sich begeistert: „Die Baumspendenaktion des Freundeskreises setzt sich erfolgreich für ein grünes Koblenz ein. Es ist sehr erfreulich, dass sich so viele Spender an dem Projekt beteiligen. Einige Hauptspender sind mit hohen Summen dabei, aber auch zahlreiche Spendergemeinschaften zeigen großes Engagement.“

Bei der ersten großen Baumpflanzung mit den Spendern griffen für die vier Hauptsponsoren Franz Merkes, Vorstand der PSD Bank Koblenz eG, Theodor Winkelmann, Vorstandsvorsitzender Volksbank Koblenz Mittelrhein eG, Petra Hahn, Geschäftsstellenleiterin Sparda-Bank Südwest eG, sowie Otto Ludwig, Vertreter der Thonwerke Ludwig GmbH & Co. KG, zur Schaufel. Sie pflanzten unter fachmännischer Anleitung von BUGA-Geschäftsführer Hanspeter Faas und von Hans-Dieter Gassen, dem 1. Vorsitzenden des Freundeskreises, die erste Kaiserlinde auf dem Vorplatz des Kurfürstlichen Schlosses. „Jeder Mensch sollte im Leben einen Baum pflanzen! Das haben wir als Freundeskreis bereits im März 2010 getan und wollten auch anderen die Gelegenheit bieten, an ausgewählten Plätzen in Koblenz einen eigenen Baum als nachhaltiges Zeichen zu pflanzen. Ich bin den Spendern sehr dankbar und zugleich stolz auf das unermüdliche Werben der Vereinsmitglieder für diese Aktion“, sagte Hans-Dieter Gassen. Im Herbst werden nun im Rahmen des Baumspendenaktion im innerstädtischen Bereich 16 Kaiserlinden auf dem Vorplatz des Kurfürstlichen Schlosses und weitere 11 Bäume, darunter Platanen, Amberbäume und Magnolien, am Konrad-Adenauer-Ufer gepflanzt. Die Spender werden mit Namen auf einer Plakette an ihrem Baum präsentiert. „Das Thema Nachhaltigkeit spielt für die BUGA Koblenz 2011 eine sehr große Rolle. Daher freuen wir uns sehr über die zahlreichen Baumspenden. So wir der Baumbestand in der Stadt ergänzt, um das Grün für die jetzige und die kommenden Generationen erlebbar zu machen“, so Hanspeter Faas.

Die Aktion des BUGA-Freundeskreises geht weiter: Wer einen Baum spenden oder mit einem Beitrag einen Baum mitfinanzieren möchte, erhält alle Informationen unter 0261/702011 oder info@freunde-der-buga-koblenz-2011.de. Besonders gut eignet sich eine Baumspende auch als Geschenk zu Hochzeiten, Geburten oder Weihnachten.

Montag, 8. November 2010

BUGA für alle Schängel

Pressemitteilung 05. November 2010

Bundesminister Rainer Brüderle spendete BUGA-Kindertageskarten für die Aktion „BUGA für alle Schängel“

KOBLENZ (pm). Bundesminister Rainer Brüderle hat in Koblenz Halt gemacht, um BUGA-Kindertageskarten für die Aktion „BUGA für alle Schängel“ zu spenden. Damit folgte er der Einladung von Birgit Hoernchen, FDP-Fraktionsvorsitzende im Koblenzer Stadtrat. Der Bundesminister sowie der ebenfalls anwesende FDP-Fraktionsvorsitzende im rheinland-pfälzischen Landtag, Herbert Mertin, nutzten die Gelegenheit, um in der Tourist-Info am Koblenzer Jesuitenplatz auch für sich selbst BUGA-Dauerkarten zu erwerben.

Die engagierten Jugendlichen des Koblenzer Jugendrates waren zahlreich in der Tourist-Info am Jesuitenplatz erschienen und freuten sich über die 20 von Rainer Brüderle gekauf-ten und sofort an sie weitergereichten BUGA-Kindertageskarten. Diese werden von der BUGA Koblenz 2011 GmbH nochmals verdoppelt. „Wir haben jetzt schon so viele Karten zusammen, dass wir jedem sozial benachteiligten Kind in Koblenz zwei schöne Tage auf der Bundesgartenschau Koblenz 2011 ermöglichen können“, strahlte Brigitte Selugga-Reinschenk, die Geschäftsführerin des Koblenzer Jugendrates.

Nachdem Romy Zahren, stellvertretende Geschäftsführerin der Koblenz-Touristik, dem prominenten Gast ein Weinpräsent überreicht hatte, wandte sich Oberbürgermeister Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig mit einem ganz speziellen Anliegen an den Bundeswirtschaftsminister. Er bat um finanzielle Unterstützung des BUGA-Projektes „Leben am Fluss“, deren Kosten durch den BUGA-Etat nicht komplett abgedeckt werden können: „Es handelt sich schließlich um eine BUNDESgartenschau – und angesichts eines Gesamtbudgets von 102 Mio. Euro wäre diese kleine sechsstellige Summe von Seiten des Bundes sicher ein verschmerzbarer Beitrag.“ Brüderle versprach, das Anliegen zu prüfen: „Wenn es geht, werden wir es machen.“ Die gekaufte Dauerkarte ließ der Bundesminister noch an Ort und Stelle auf seinen eigenen Namen ausstellen: „Nun freue ich mich darauf, diese erste rheinland-pfälzische Bundesgartenschau in Koblenz im nächsten Jahr immer wieder besuchen zu können.“

Mittwoch, 3. November 2010

Loreley Truck

Minister im Brummi: Loreley-Truck kutschiert Hendrik Hering zum geplanten Standort der Mittelrheinbrücke


Zügige Anbindung
St. Goar - A61-Pfalzfeld

Oberbachheim. Auf Fahrt durch den Rhein-Lahn-Kreis ging jetzt der rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister Hendrik Hering mit dem Loreley-Truck der Spedition Heuser aus Oberbachheim. Staatssekretär Roger Lewentz hatte sich vor rund einem Jahr über das mittelständische Unternehmen sowie dessen Ziele, Probleme und Anliegen informiert. Die enge Verbundenheit zur Heimat und zur Region zeigt das Unternehmen mit dem bestens bekannten Loreley-Truck. Jetzt kamen die Politiker zu einer "rollenden Betriebsbesichtigung" nach Oberbachheim zurück. Mit dem Brummi, der nicht nur "Parade-Pferd" der Spedition ist, sondern darüber hinaus touristischer Werbeträger für das UNESCO-Welterbetal im In- und Ausland, ging es von Dausenau nach St.Goarshausen-Wellmich zum geplanten Standort der Mittelrheinbrücke. Dieses Projekt wird von der Landesregierung mit Nachdruck verfolgt und soll die wirtschaftliche Entwicklung der Region nachhaltig voranbringen. Die Unternehmen der Region stehen hinter der Landesregierung, wenn es um die Realisierung der Rheinbrücke geht, verbessert sie nicht nur die Infrastruktur und zügige Anbindung an den Flughafen Hahn oder die Autobahn 61, sondern sie erweitert darüber hinaus für viele Betriebe das Kundeneinzugsgebiet und den möglichen Aktionsradius.

Quelle: Rhein-Lahn-Zeitung

Wie soll ein LKW legal zum geplanten Brückenstandort kommen?

Wie soll er auf der Hunsrückseite den Berg rauf kommen?

Auf der B42 und der B9 ist für LKW zwischen Koblenz/Lahnstein und Bingen/Rüdesheim nur Anliegerverkehr erlaubt.


Zügige Anbindung
St. Goar - A61-Emmelshausen

Warum soll er überhaupt diesen Weg von Oberbachheim oder Dausenau nehmen? Für LKWs ist von beiden Orten der beste Hunsrückaufstieg über die B327.

LKWs brauchen mäßige Steigungen, große Kurvenradien, breite Straßen und Ortsdurchfahrten. Alles andere kostet Zeit, Nerven und Sprit.

Der Lärm für das Tal nimmt mit mehr LKWs auch nicht ab. Die Güterzüge bringen schon genug Lärm. Ich würde unsere LKWs nie diesen Weg schicken! Quelle: Matthias Boller

Dienstag, 2. November 2010

Mittelrheinbrücke bedroht UNESCO-Welterbe

PRESSEMITTEILUNG vom 2. November 2010


Mittelrheinbrücke - Quelle: MWVLW RLP

Wissenschaftsverbände: Mittelrheinbrücke bedroht UNESCO-Welterbe

Gutachten der RWTH Aachen hat das Welterbekomitee nicht überzeugt – Tunnel könnte zulässige Alternative sein

In einer ausführlichen Stellungnahme untersuchen Wissenschaftsverbände den Beschluss des Welterbekomitees vom 28. Juli 2010 und die in der bisherigen Debatte nicht berücksichtigte Begründung. Diese sei entscheidend für das Verständnis des Textes und dessen Auslegung. Verständnisprobleme werden durch die Landesregierung bereits eingestanden. Anders als eine Brücke könnte ein Tunnel Zustimmung des Welterbekomitees finden. Eine solche Alternative sei schon in den Beschlüssen zu Dresden angelegt.

Bonn, Florenz, Hamm: Die im Mittelrheintal geplante Brücke bei St. Goar hat wenig Aussicht auf Akzeptanz bei der UNESCO, so ein Ergebnis der gemeinsamen Stellungnahme von DGUF, UVP-Gesellschaft und CIVILSCAPE. Die Visualisierungsstudie der RWTH Aachen „enthält kein überzeugendes Argument, wie der Talabschnitt zwischen Fellen und Wellmich – mit Brücke – noch zum Outstanding Universal Value (OUV) beitragen könnte“. Das schreibt das Welterbekomitee der UNESCO in seiner Begründung zum Beschluss vom 28. Juli 2010. Der betreffende Talabschnitt sei „notwendiger Teil einer insgesamt harmonischen Landschaft“, er könne also nicht isoliert betrachtet werden.

Gutachten der RWTH Aachen hat nicht überzeugt - OUV könnte verloren gehen

Damit hat sich das Welterbekomitee in der Bewertung des geplanten Eingriffs in die historische Kulturlandschaft weitestgehend festgelegt. „Eine Brücke an dieser Stelle würde bedeuten, dass der entscheidende Außergewöhnliche Universelle Wert (OUV) und damit der Welterbetitel für das gesamte Mittelrheintal verloren gehen würde“, sagt Dr. Christian Möller, Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte. Am Planungsziel einer Brücke sollte daher realistisch nicht festgehalten werden.

Tunnel könnte Zustimmung finden – Erstaunen auf internationaler Ebene

Im Gegensatz zur Brücke sehen die Verbände in einem Tunnel eine mögliche Option für eine feste Rheinquerung. „Ein Tunnel hat nach den vorliegenden Umweltprüfungen moderate Auswirkungen auf das Welterbe Oberes Mittelrheintal, er könnte Zustimmung finden“ sagt Dr. Gerhard Ermischer, Generalsekretär der Internationalen Vereinigung CIVILSCAPE zur europäischen Landschaftsschutzkonvention.

Der Fall der Mittelrheinbrücke wurde bei der jüngsten Jahrestagung von CIVILSCAPE in Florenz diskutiert. „Auf internationaler Ebene erstaunt und irritiert, dass nach dem Desaster von Dresden erneut von Politik und Verwaltung in Deutschland versucht wird, eine Brückenlösung in einer Welterbelandschaft durchzusetzen“, so Dr. Ermischer weiter. Das Wichtigste sei jetzt eine echte und intensive Bürgerbeteiligung, bei der alle Karten auf den Tisch gelegt werden müssten, so z.B. die Umweltverträglichkeitsstudie von Cochet. Man müsse aktiv auf die Bürger zugehen und sie zur Mitarbeit einladen und dürfe sich nicht hinter formalen Prozeduren verschanzen. In diesem Zusammenhang geben die Verbände ihrem Erstaunen und Ihrer Besorgnis Ausdruck, dass die Landesregierung die Bedeutung des Begründungstextes zum Beschluss des Welterbekomitees nicht zu erkennen vermöge. Damit sei der Weg nach Dresden oder Stuttgart 21 vorgezeichnet.

Beschlüsse zu Dresden beschreiben rechtliche Vorgaben

Die Verbände weisen insbesondere auf den Fall der Waldschlößchenbrücke in Dresden hin, der fachlich und sachlich in Bezug auf Art und Weise sowie Folgen des Eingriffs in die Kulturlandschaft zu vergleichen ist. „Eine Tunnellösung für das Mittelrheintal liegt bereits aufgrund der Beschlüsse zu Dresden nahe“, so Dr. Frank Scholles, Vorstand der UVP-Gesellschaft. „Eine gleiche Behandlung sei für die Glaubwürdigkeit des Welterbeprogramms von entscheidender Bedeutung“, ergänzt Dr. Christian Möller mit Hinweis auf das vorrangige strategische Arbeitsziel des Welterbekomitee. Die UVP-Gesellschaft will sich zukünftig verstärkt den Verfahrens- und Methodikfragen zum Welterbe Mittelrheintal widmen.

Eingeständnis von Verständnisproblemen

Dass es auf Seiten der Landesregierung tatsächlich Verständnisprobleme mit dem Beschluss der UNESCO gebe, werde auch mit einem Hintergrundtext vom 29. Oktober deutlich. Hier fragt die Landesregierung nach dem Sinn der Formulierung in Punkt 5: Das Welterbekomitee stellt darin fest, „dass der Vertragsstaat der Auffassung sei, dass die Entwicklung eines Masterplans für das Welterbe unentbehrlich ist, zumal die geplante Rheinbrücke nur einen Baustein vieler in diesem Zusammenhang notwendiger Maßnahmen darstellt.“ Tatsächlich wird hier betont, dass nur der Vertragsstaat die Notwendigkeit einer Brücke sehe und niemand sonst. Vor allem aber gehe es darum den Masterplan einzufordern und zu erfahren, welche weiteren Maßnahmen und Veränderungen im Oberen Mittelrheintal geplant seien, um diese gesamthaft beurteilen zu können.

Ampel steht auf „Dunkelgelb“

Grundsätzlich geben die Verbände zu bedenken, dass zunächst auch Fachleute den Beschluss fehlgedeutet hätten. Hier bestünde aber nun Einigkeit in der Bewertung. „Von einem 'Grünen Licht' kann keine Rede mehr sein, die Ampel steht auf Dunkelgelb“, so Dr. Scholles weiter. Entscheidend für das Verständnis sei die erst später bekannt gewordene Begründung zum Beschluss, deren zurückhaltender britischer Diplomatie man sich nicht verschließen dürfe. Die Begründung trage inhaltlich keine Freigabe für eine Mittelrheinbrücke, im Gegenteil. „Wir schlagen weiterhin vor, dass man sich intensiv mit unserer Stellungnahme auseinandersetzt. Sie soll einen Beitrag leisten, um den gesellschaftlichen Diskurs über das Welterbe Oberes Mittelrheintal in die richtige Richtung zu bewegen“, so Dr. Christian Möller, der abschließend anmerkt, dass man nur der Überbringer der Nachricht sei.

Nach Überzeugung der Verbände sollte man nun über die vom UNESCO-Welterbekomitee angedeutete Alternative eines Tunnels oder die Fähren diskutieren, die ausbaufähig und vor allem Bestandteil des lebendigen Welterbes seien. Hier seien vertiefende Prüfungen erforderlich.

Erläuterungen:

Juristische Begründung: Eine Begründung ist rechtsmethodisch und demokratisch erforderlich, um Transparenz der Entscheidungsgrundlagen zu gewährleisten und sachfremde Erwägungen auszuschließen. Ein Beschluss muss von der Begründung inhaltlich hinreichend getragen werden, widrigenfalls ist er ungültig. Auf EU-Ebene ist die Begründungspflicht in Art. 296 des Lissabon-Vertrags festgeschrieben. Ziel ist die Gleichbehandlung aller Rechtsunterworfenen (Bürger wie Staaten). Der Gleichheitsgrundsatz findet sich im Grundgesetz in Art. 3 Abs. 1.

Hinzuweisen ist hier auf das zentrale Bildungsziel der UNESCO von „Demokratie“. Begründungen sind schon deshalb für alle Entscheidungen des Welterbekomitee zwingend erforderlich. Die Auslegungsregeln sind Gegenstand der Rechtstheorie und gelten national und international für alle Rechtsorgane, also auch das Welterbekomitee gleichermaßen.

Die zum Beschluss 34 COM 7B.87 gehörende Begründung mit Sachstandsbeschreibungen ist in den Dokumenten der 34. Sitzung des Welterbekomitee neben den Entscheidungen einsehbar und als solche schon aufgrund Aufbau und Systematik leicht erkennbar. Es gibt keine andere Begründung. Der vorliegende Text kann daher kein irrelevanter „Vorspann“ zur Entscheidung sein, wie die Landesregierung RlP darzustellen versucht.

Outstanding Universal Value (OUV): ist der entscheidende Wert für das UNESCO-Welterbe und in Artikel 1 (Kulturerbe) und Artikel 2 (Naturerbe) ausdrücklich als Merkmal hervorgehoben. Ohne Außergewöhnlichen Universellen Wert kann ein Objekt aus Kultur- und Naturerbe kein Welterbe werden – oder bleiben.

Strategische Arbeitsziele des UNESCO-Welterbekomitee: im englischen als die „5 C´s“ bezeichnet. 1. Credibility
(Glaubwürdigkeit); 2. Conservation (Erhaltung); 3. Capacity-Building (Aufbau wirksamer Kapazitäten); 4. Communication (Kommunikation und Bewusstseinsbildung); 5. Communities (Stärkung der Gemeinschaften für den Erhalt). Vgl. dazu Ringbeck,Welterbe-Manual 2009, S. 207 Nr. 26.

Hintergrundinfo zum Beschluss von Brasilia: Staatssekretär Prof. Dr. Siegfried Englert, Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz, berichtete am 1. Oktober 2010 während einer Konferenz des Werkbundes RlP in St.Goar von der Verhandlung zum Mittelrheintal in Brasilia. Danach herrschte allgemein bis zur Beratung des Welterbekomitee der feste Eindruck vor, dass eine klare Abweisung der Brückenpläne erfolgen würde. Der vorliegende Beschluss mit Begründung ist im Sinne des angedeuteten Kompromisses (mögliche Tunnellösung) Resultat der intensiven Lobbyarbeit der deutschen Delegation in Brasilia.

Hinweise:

Unter www.loreleyinfo.de oder www.rheinpassagen.de sind folgende Dokumente einsehbar:

  • Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte (DGUF), der Gesellschaft für die Prüfung der Umweltverträglichkeit (UVP-Gesellschaft) und der internationalen Vereinigung CIVILSCAPE zur Europäischen Landschaftsschutzkonvention (Florenz) vom 28. Oktober 2010.
  • Vorläufiger Beschluss (Draft Decision) einschließlich der Begründung und deutscher Übersetzung.
  • Endgültige Beschlussfassung (Decision) in einer Synopse mit dem vorläufigen Beschluss und einer deutschen Übersetzung. Sie bestätigt den vorläufigen Beschluss umfassend. Damit behält auch die Stellungnahme der Verbände vom 28. Oktober ihren umfassenden und grundsätzlichen Wert für weitere Diskussionen.
  • bisherige Pressemitteilungen einschließlich Hintergrundinfo der Landesregierung RlP.

Alle Dokumente und Entscheidungen der 34. Sitzung des UNESCO-Welterbekomitee in Brasilia sind im Original unter http://whc.unesco.org/en/sessions/34COM/documents/ einsehbar.

Kontakt:

Dr. Christian A. Möller, Tel.: 0151 12 51 44 97 – Mail: christian.moeller[at]dguf.de