Ein spannender Tag liegt hinter allen Beteiligten. Das „TMS“ Waldhof wurde gehoben und befindet sich gesichert und in stabiler Lage unterhalb der Hafeneinfahrt Loreley. Gewissheit wurde über den Verbleib eines der beiden vermissten Besatzungsmitglieder erlangt. In den total zerstörten Wohnräumen des Schiffes konnte eine Leiche gefunden und geborgen werden. Zur Stunde laufen die Identifizierungsmaßnahmen.
Leider ist es bisher nicht gelungen, das noch vermisste vierte Besatzungsmitglied zu finden. Die Absuche aller Schiffsräume konnte heute nicht abgeschlossen werden und wird morgen fortgesetzt. Die Maschinenräume und der Bugstrahlraum, welche zurzeit noch mit verschmutzten Wasser gefüllt sind, müssen zunächst beprobt werden, um Gefahren für die Rettungskräfte auszuschließen.
Anschließend wird diese vorhandene Flüssigkeit in ein extra angefordertes Spezialschiff (Bilgenentöler) gepumpt. Erst dann kann die Suche nach der noch vermissten Person fortgesetzt werden.
In der abendlichen Lagebesprechung aller Einsatzkräfte dankte der rheinlandpfälzische Innenminister Karl Peter Bruch allen Beteiligten der Bundes-, Landes- und Fachbehörden, aber auch den insgesamt mehr als 400 ehrenamtlichen Helfern für das „herausragende Zusammenwirken“ über einen Zeitraum von mehr als 30 Tagen.
Die Sperrungen der beiden Bundesstraßen 9 und 42 wurden vollständig aufgehoben. In den nächsten Tagen könnte es zu kurzfristigen Einschränkungen des Straßenverkehrs auf der B 42 kommen (Abtransport des Bergungsgerätes).
Wie das Wasser- und Schifffahrtsamt Bingen heute Abend noch mitteilte, wurde die Schifffahrtssperre teilweise aufgehoben. Für die „Bergfahrer“ steht heute noch ein Zeitfenster von 19:00 Uhr bis 24:00 Uhr zur Verfügung. Hier ist eine kontrollierte Bergfahrt möglich, so dass die zwischenzeitlich circa 25 wartenden Schiffe die Unglücksstelle passieren können.
Morgen werden durch das Wasser- und Schifffahrtsamt Verkehrssicherungsmaßnahmen (Peilung der Fahrrinne, Auslegen der Fahrrinnentonnen, Einholen des Wahrschaufloßes) durchgeführt. Sollten hier keine größeren Fehltiefen festgestellt werden, wird die Schifffahrt voraussichtlich wieder vollständig freigegeben.
Quelle: Pressezentrum "Havarie Loreley"