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14. Juni 2011
Nach erfolgreichem Pfingstwochenende auf der BUGA Koblenz 2011 konnte nun der 1.050.000ste Besucher begrüßt werden
KOBLENZ (pm). Manchmal ist die Realität noch besser als die Planung: Eigentlich wollten der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz, der Koblenzer Oberbürgermeister Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig und BUGA-Geschäftsführer Hanspeter Faas heute den einmillionsten BUGA-Besucher begrüßen. Doch nach den höchst erfolgreichen Pfingstfeiertagen – allein der Pfingstsonntag bescherte mit über 35.000 Gästen einen neuen Besucherrekord – durften die Herren heute sogar schon dem 1.050.000sten BUGA-Besucher die Hand schütteln. Der 61-jährige Peter Traxel aus Bergisch-Gladbach freute sich über den üppigen Blumenstrauß in den Koblenzer Wappenfarben rot und weiß sowie über eine mehrtägige Flusskreuzfahrt der Köln-Düsseldorfer Rheinschifffahrt AG.
„Es hat den Richtigen getroffen“, freute sich Gewinner Peter Traxel, der mit seiner Frau Regine, seiner Mutter Gabriele sowie seinen Schwiegereltern Peter und Marlies Schmitz die BUGA Koblenz 2011 besuchte und nach Passieren der Drehsperren am Eingang Festungspark dem Empfangskomitee geradewegs in die Arme lief. Dabei gab sich der Bergisch-Gladbacher, der in der Nähe von Montabaur aufgewachsen ist, sofort als gebürtiger Rheinland-Pfälzer zu erkennen: „Ich bin richtig stolz, dass in meiner alten Heimat so etwas Tolles auf die Beine gestellt worden ist.“ Er fahre regelmäßig mit seiner Frau über die nordrhein-westfälische Landesgrenze, um seine 88-jährige Mutter in Ebernhahn zu besuchen, und habe diesmal auch die Schwiegereltern zu einem Familienausflug auf die Bundesgartenschau mitgebracht. Wer ihn auf die von Norbert Schmitz, Vorstand der Köln-Düsseldorfer Rheinschifffahrt AG, überreichte Flusskreuzschifffahrt zu Weihnachtsmärkten an Rhein oder Donau begleiten werde, müsse er erst noch familienintern „ausknobeln“: „In der engeren Wahl sind meine Frau und meine Mutter.“
„Die BUGA läuft gerade einmal zwei Monate. Jetzt schon die Eine-Million-Marke geknackt zu haben, ist ein Wahnsinnserfolg. Es unterstreicht, wie richtig es war, die BUGA nach Koblenz zu holen“, freute sich Innenminister Lewentz. Gemeinsam mit Oberbürgermeister Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig und BUGA-Geschäftsführer Hanspeter Faas nutzte er die Gelegenheit, bei einem Pressegespräch im Werk Bleidenberg am Kletterspielplatz ein kleines Zwischenfazit zu ziehen. Lewentz unterstrich die nachhaltige Werbewirkung der Bundesgartenschau Koblenz 2011, die das Land Rheinland-Pfalz touristisch noch mehr nach vorne bringe. Zudem sorge diese Großveranstaltung auch für eine besondere Verbundenheit der Rheinland-Pfälzer untereinander.
„Zwar war ich immer von einem Erfolg er Bundesgartenschau Koblenz 2011 überzeugt – aber dass wir nach nur zwei Monaten schon so viele Besucher haben, hätte ich nicht gedacht“, bekannte Hofmann-Göttig, der neben dem schönen Wetter eine Reihe von Gründen dafür ausmachte. Als weitere Erfolgsgeschichte nannte er die bereits über 70.000 verkauften Dauerkarten, womit man die angestrebte Zahl von 36.000 Dauerkarten fast verdoppelt habe: „Die Bundesgartenschau Koblenz 2011 ist bei den Menschen in Stadt und Region angekommen – und nicht nur da.“ So habe er in den vergangenen Wochen sehr viele Kongresse und Tagungen auf Landes- und Bundesebene in Koblenz begrüßen können, die man eigens in diese Stadt gelegt habe, um die BUGA Koblenz 2011 mitzunehmen.
BUGA-Geschäftsführer Hanspeter Faas gab detallierter Informationen zu den Besuchszahlen und den daraus resultierenden Konsequenzen. So sei ein derzeitiger Durchschnittswert von über 17.000 Besuchern jeden Tag gegenüber dem angestrebten Durchschnittswert von 10.000 Besuchern eine besondere logistische Herausforderung: „Wir sind davon ausgegangen, in Spitzenzeiten 22.000 bis 25.000 Menschen im Gelände zu haben – jetzt hatten wir schon fünf Tage mit über 30.000 Gästen. Das ist einerseits sehr schön, andererseits aber auch mit einem erhöhten Aufwand und Mehrkosten verbunden, die sich jetzt noch nicht beziffern lassen.“ Faas erläuterte auch die Zusammensetzung der Besucher: „Wir hatten zu Beginn zwischen 40 und 45 Prozent Dauerkarteninhaber im Gelände, inzwischen hat sich der Wert auf zwischen 30 und 35 Prozent einpendelt.“ Zwischen 300.000 und 350.000 der gezählten Besucher seien also Tagesbesuche der Dauerkartenbesitzer, von denen täglich 3.000 bis 4.000 die BUGA Koblenz 2011 erst abends für den Besuch spezieller Veranstaltungen besuchten. Auch andere Kartenarten laufen gut: Etwa 100.000 Kindertageskarten, rund 14.500 Kinderdauerkarten und 12.000 Abendkarten sind bisher über den Ladentisch gegangen.
Als erfreulich bezeichnete der BUGA-Geschäftsführer auch die ermittelten Anreisewege der Besucher, von denen 35 Prozent individuell mit dem PKW anreisten und dabei ausgiebig vom Park-und-Ride-Angebot Gebrauch machten. Mit 30 Prozent ist die Nutzung von Bahn und Bussen im Öffentlichen Personennahverkehr besonders hoch. 20 Prozent kommen mit dem Reisebus zur BUGA Koblenz 2011, 5 Prozent mit dem Fahrrad. Für ein paar Irritationen hätten lediglich die unterschiedlichen Betriebszeiten von Bushuttles und BUGA-Seilbahn geführt: „Dies ist voneinander unabhängig zu betrachten. Der Shuttle endet in der Regel um 21.00 Uhr, während die Seilbahn bei ausgewählten Abendveranstaltungen schon einmal länger betrieben wird.“
Trotz des positiven Zwischenfazits warnte BUGA-Geschäftsführer Hanspeter Faas vor allzu großer Euphorie. Er halte es für gefährlich, jetzt nach nur zwei Monaten schon Prognosen und Gewinnerwartungen zu formulieren: „Bei der BUGA München 2005 gab es im August vier verregnete Wochen, an denen täglich nur zwischen 2.000 und 5.000 Besucher im Gelände waren.“ Dennoch befinde man sich auf jeden Fall auf einem guten Weg, nicht zuletzt durch die Zusammenarbeit mit engagierten Partnern wie z.B. die Köln-Düsseldorfer Rheinschifffahrt AG oder den gärtnerischen Berufsverbänden. Letztere hatten Ende Mai 250 Lastwagen mit Sommerflor eingebracht, der dank der guten Pflege und Regengüsse der letzten Tage nun richtig schön in Blüte steht.