Der weltberühmte Rhein-Felsen Loreley hat eine neue Repräsentantin: Tasmin Sophie Fetz (19) verwirklicht damit nach eigener Aussage einen Kindheitstraum. Bereits als Kind sei ihr Spitzname Loreley gewesen, teilte die angehende Chemielaborantin aus Dörscheid im Rhein-Lahn-Kreis mit. "Die auf beiden Seiten des Rheines verteilte Familie, jeweils mit Blick auf die Loreley, ließ mich damals schon hoffen, eines Tages selbst auf dem Felsen zu sitzen." Nun ist es soweit: Am Freitag stand auf dem Felsplateau hoch über St. Goarshausen die Vorstellung der 17. Loreley als Botschafterin des sagenumwobenen Welterbes Oberes Mittelrheintal auf dem Programm.
Fetz hat laut der Loreley-Touristik in diesem Jahr Abitur gemacht und ist Mitglied der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG). Ihre Vorgängerin Theresa Lambrich legte ihr Amt nach drei Jahren wegen ihres Studiums nieder. Bei ihrem Amtsantritt 2015 hatte die 16. Loreley gesagt: "Gerade in unserer schnelllebigen Zeit braucht es Tradition und Kultur, auf die sich die Menschen zurückbesinnen können, mehr denn je." Repräsentanten trügen dazu bei.
Laut der Loreley-Touristik ist der Job der Loreley mit dem einer Weinkönigin vergleichbar. Es gehe um jährlich rund 50 Einsätze. Laut Ausschreibung sollten Bewerberinnen "zeitlich flexibel, mobil und natürlich blond sein". Wichtig seien gute Kenntnisse der Region, Kontaktfreudigkeit, Charme und Schlagfertigkeit.
In historischen Loreley-Verklärungen spielte die gleichnamige Nixe eine zentrale Rolle. Heinrich Heine zufolge kämmte sie sich hier ihre goldenen Haare und verdrehte den Schiffern so den Kopf, dass diese gegen Riffe liefen. Das Felsplateau, Inbegriff der Rheinromantik und Hotspot des Tagestourismus, wird derzeit wieder naturnah gestaltet.
Quelle: DPA