Die Höchstbelastung der Bahnstrecken am Mittelrhein ist allen Verantwortlichen von Bahn und Politik bestens bekannt. Dennoch und trotz des Wissens von der weiteren Zunahme des Güterverkehrs hat der Bund dem Welterbetal die wohl letzte Hoffnung zur Reduzierung des Schienenlärms genommen: Die Elbtrasse ist wichtiger, so steht es jetzt im Bundesverkehrswegeplan 2030. Von einer Neubaustrecke am Rhein darf von nun an nicht einmal mehr geträumt werden.
Was nun? Zuschauen, wie das Tal dem Verkehr geopfert wird? Die Entscheidung des Bundes zeigt, dass nur eigenes, mutiges. Handeln des Landes das noch abmildern oder verhindern kann. RLP muss selbst Geld in die Hand nehmen und für eine bessere Lebensqualität der Menschen hier einsetzen.
Beispiel 1: Eine Brücke über den Mittelrhein wird die Autobahnen verbinden und geschätzt täglich etwa 5000 Kfz aufnehmen. Statt noch mehr Verkehr zu erzeugen ist die Riesensumme von mindestens 100 Mio. € zum Brückenbau in Lärm-Schutzmaßnahmen zu investieren. Das führt verlässlich zur Lärmreduzierung und zu mehr Lebensqualität für alle Bewohner des Tals.
Beispiel 2: Es ist unbestritten, dass Nachtfahrverbote und Geschwindigkeitsreduzierungen für laute Züge zulässig sind. Warum werden nicht mindestens die unerträglich lauten „Lärmkarren“ sofort aus den Zügen genommen? Messstationen und zuständige Behörden sind da. Also Mut zeigen und umsetzen! Bei Pkw geht das doch auch!
„Der Bahnlärm muss weg“ bleibt ohne eigenes Handeln ein leerer Satz. Hilfloses Kopfschütteln bewirkt nichts. Also auch unkonventionelle Maßnahmen anfassen und umsetzen.
Klaus Thomas. Boppard