Heute wird der Gotthard Basistunnel mit einem großen Staatsakt offiziell eröffnet - Bauzeit rund 17 Jahre. Derzeit ist er der längste Eisenbahntunnel der Welt.
Hier die Fakten:
- Streckenführung
Zwischen Erstfeld (Kanton Uri) und Bodio (Kanton Tessin). Die Strecke ist eben ohne nennenswerte Steigungen und enge Kurven. - Geschwindigkeit
Personenzüge sollen in der Regel mit 200 km/h fahren, Güterzüge mit 100 km/h. Möglich sind Höchstgeschwindigkeiten bis zu 250 km/h für Personenzüge und 160 km/h für Güterzüge. - Zeitgewinn
45 Minuten zwischen Zürich und Lugano - nach Endausbau 2020. - Wirtschaftlichkeit
Statt 180 Güterzüge pro Tag - wie im alten Gotthard-Tunnel - können 260 Güterzüge verkehren. Hinzu kommen 65 Personenzüge. Die ebene Strecke auf nur 550 Meter über dem Meeresspiegel macht längere Züge mit mehr Gewicht, weniger Loks und kürzere Fahrzeiten möglich. - Umwelt
Weite Teile des Güterverkehrs durch die Alpen sollen künftig von der Straße auf die Schiene verlagert werden können. - Arbeitskräfte
2400 Beschäftigte waren in Spitzenzeiten tätig, gearbeitet wurde rund um die Uhr in drei Schichten. - Steinmassen
Für die beiden einspurigen Hauptröhren sowie die Sicherheits-, Belüftungs- und Querstollen wurden 152 Kilometer lange Strecken aus dem Gestein gebrochen - insgesamt 28,2 Millionen Tonnen. - Kosten
23 Milliarden Franken (21 Milliarden Euro) - einschließlich der Nebentunnel (Lötschberg und Ceneri) sowie Gleis- und Bahntechnik. - Beginn des normalen Fahrbetriebs
Geplant nach 3000 weiteren Testfahrten für den 11. Dezember 2016.
Quelle: Ruhr Nachrichten
Deutschland plan- und tatenlos
Die Schweizer haben den Gotthard Tunnel geplant und in 17 Jahren umgesetzt. Die Niederländer haben die Betuweroute gebaut - Eisenbahnstrecke (Ausbaustrecke und Neubaustrecke) in den Niederlanden für den Güterverkehr vom Hafen Rotterdam nach Zevenaar in der Nähe der deutsch-niederländischen Grenze.
Nur zwischen den Niederlanden und der Schweiz ist nichts passiert. In Deutschland wird immer noch über mögliche Trassenverläufe diskutiert. Bis zum 11. Dezember 2016 ist ja noch viel Zeit.