Der ökologische Verkehrsclub (VCD) und die BI Rheinpassagen sehen im Bau der Mittelrheinbrücke vor allem eine Verschlechterung der Mobilität, da sie nur einen Vorteil für Kraftfahrzeugnutzer im Einzugsbereich der neuen Verbindung mit sich bringt.
Koblenz, 16. Februar 2017. Für die meisten Anwohnerinnen und Anwohner fallen unterdessen zeitaufwändige Umwege an; für Fußgänger und Radfahrer, sowie Bus- und Bahnfahrer wird die Rheinquerung faktisch gar unmöglich. Die Fähren werden aus wirtschafltichen Gründen den Betrieb einstellen bzw. sich auf touristisch orientierte Zeiten konzentrieren. Die notwendig werdenden Umwegfahrten mit dem Kfz sorgen für höhere Belastungen durch Lärm und Abgase.
„Wir fordern eine umfängliche Nutzen-Kosten-Untersuchung, da bisherige Kostenschätzungen wesentliche Kosten ausklammern“, kritisiert Frau Dr. Helga Schmadel, Vorsitzende des VCD Rheinland-Pfalz. Angesichts fortschreitender Straßenausbauten (OU Miehlen, B50 neu, Hochmoselübergang, Planungen Umgehungen Limburg und Aar) sehen der VCD und die BI Rheinpassagen sehr wohl ein überregionales Anbindungsziel einer Brücke, nämlich einen Lückenschluss einer Fernstraßenverbindung zwischen Gießen - Limburg - Miehlen - Mittelrheinbrücke - A61 - Flughafen Hahn - Hochmoselübergang - Luxemburg/Belgien und haben diese Befürchtung dem Landesrechnungshof mitgeteilt. „Wir wollen, dass Transparenz herrscht und den Bürgern nicht die Nachteile dieser geplanten festen Rheinquerung verschwiegen werden“, so Schmadel weiter.
Die Bürgerinitiative betont zudem, dass ein Brückenbau die nächsten 15 Jahre keine Verbesserung im Tal bringen wird. „Wir brauchen Sofortmaßnahmen wie Verlängerungen der Betriebszeiten der Fähren“, kritisiert Klaus Thomas, Sprecher der BI Rheinpassagen die fehlenden Schritte zur sofortigen Verbesserung der Situation. „Es ist nicht nachvollziehbar, dass die Fährzeitverlängerung letzten April ersatzlos ausgelaufen ist, keine Evaluierung stattfand und die Bürger im Tal wieder mit den fehlenden Querungsmöglichkeiten in den Abendstunden alleingelassen werden“, fordert Thomas die Verantwortlichen zum Handeln auf.
VCD und BI werden nicht müde, auf die Defizite und fehlende Transparenz der Diskussionen hinzuweisen und haben den Brief an den Rechnungshof für alle einsehbar unter www.vcd.org/rlp veröffentlicht.
Rückfragen und Interview-Wünsche: Herr Mario Pott, stellvertretender Vorsitzender VCD Rheinland-Pfalz • Fon 0176 / 11 00 54 01 •